Kreuzfahrt mit der Brilliance of the
Seas durchs Mittelmeer vom 24.05. bis 05.06.2003
Reederei: RCCL - Royal CaribbeanDie Route:
Tag |
Katalog |
Bei Buchung |
Vor Reiseantritt |
Sa, 24.05. |
Barcelona, ab 19:00 |
Barcelona, ab 19:00 |
Barcelona, ab 19:00 |
So, 25.05. |
Villefranche, 10:00-23:00 |
Ajaccio/Korsika, 14:00-20:00 |
Ajaccio/Korsika, 14:00-20:00 |
Mo, 26.05. |
Livorno, 07:00-19:00 |
Civitavecchia, 7:00-19:00 |
Civitavecchia, 7:00-19:00 |
Di, 27.05. |
Civitavecchia, 7:00-19:00 |
Neapel, 7:00-19:00 |
Neapel, 7:00-19:00 |
Mi, 28.05. |
Auf See |
Auf See |
Malta, 12:00-18:00 |
Do, 29.05. |
Mykonos, 13:00-21:00 |
Piräus, 7:00-20:00 |
Auf See |
Fr, 30.05. |
Kusadasi, 7:00-20:00 |
Kusadasi, 7:00-18:00 |
Mykonos, 7:00-20:00 |
Sa, 31.05. |
Piräus, 7:00-18:00 |
Santorini, 7:00-18:00 |
Santorini, 7:00-18:00 |
So, 01.06. |
Santorini, 6:00-19:00 |
Korfu, 13:00-22:00 |
Korfu, 13:00-22:00 |
Mo, 02.06. |
Auf See |
Auf See |
Auf See |
Di, 03.06. |
Neapel, 7:00-19:00 |
Livorno, 7:00-19:00 |
Livorno, 7:00-19:00 |
Mi, 04.06. |
Auf See |
Villefranche, 7:00-15:00 |
Villefranche, 7:00-15:00 |
Do, 05.06. |
Barcelona, an 8:30 |
Barcelona, an 8:00 |
Barcelona, an 8:00 |
1. Tag: Anreise und Einschiffung in Barcelona, Spanien:
Anreise mit Lufthansa über München nach Barcelona.
Während des Fluges können wir nicht nur Monaco,
Villefranche und Nizza sehen, sondern auch die Costa
Tropicale mitten im Mittelmeer auf dem Weg wie wir nach
Barcelona. Die Koffer sind schwer und der Weg mit
öffentlichen Verkehrsmitteln zum Pier unbekannt, also
nehmen wir in Barcelona angekommen ein Taxi zum Pier (25
Euro inkl. Trinkgeld). Im Kreuzfahrtterminal ist eine
lange Schlange, doch bei 24 Abfertigungsschaltern geht es
schnell voran. Formulare müssen wir nicht mehr
ausfüllen, dies kann man bei RCCL neuerdings bereits zu
Hause online machen. Obwohl wir erst um 11:15 Uhr in
Barcelona gelandet sind, befinden wir uns um kurz nach
13:00 Uhr bereits in unserer Kabine. Um 14:00 Uhr sind
unsere Koffer vor unserer Kabine. Eine mehr als
vorbildliche Einschiffung.
Im Hafen liegt vor uns die Splendour of the Seas,
ebenfalls von RCCL, mit der wir vor zwei Jahren bereits
im Mittelmeer unterwegs waren. Auch die bereits aus der
Luft gesichtete Costa Tropicale kommt am Nachmittag in
Barcelona an. Bei der Ausfahrt fahren wir dann noch an
der aufgelegten Seawind Crown vorbei, die wohl nur noch
die Reise zum Abwracker nach Indien vor sich hat. Von der
Anreise sind wir müde, trotzdem machen wir das volle
Programm mit: Rettungsübung, danach Essen im Restaurant,
wobei wir am gewünschten Tisch für 6 Personen heute
ganz alleine bleiben sollten. Anschließend geht es ins
Theater zur Begrüßungsvorführung mit unserer
Kreuzfahrtdirektorin "Clo", den Artisten
Sabrina und Blub und dem britischen Komiker Jeff
Stevenson. Das Pacifica Theater an Bord der Brilliance of
the Seas ist von beeindruckender Größe über drei Decks
mit 930 Sitzplätzen, nur die Wahl der Farben trifft
nicht ganz meinen Geschmack. Als wir nach der Show unsere
Sachen auspacken, müssen wir feststellen, dass wir
natürlich das Wichtigste vergessen haben: Zahnpasta! Und
wie sollte es anders sein, im Shop an Bord ist Zahnpasta
natürlich ausverkauft.
2. Tag: Ajaccio, Korsika, Frankreich
Während der Nacht hatte sich die Brilliance of the Seas
durch schwere See gekämpft, es sollte das einzige Mal
auf dieser Reise bleiben. Am Morgen ist das Mittelmeer
aber wieder spiegelglatt. Dies ist das erste und bisher
einzige Mal, dass die Brilliance of the Seas Ajaccio auf
Korsika anläuft. Bei der Gestaltung der Aussendecks hat
man bei Planung der Brilliance of the Seas wirklich
mitgedacht. Über der Brücke liegen ganze drei
Aussichtsdecks, von denen man die Einfahrt in die Häfen
beobachten kann. Alle mit richtiger Reeling, anstatt die
Gäste hinter Glaswänden einzusprerren, wie es auf
vielen neuen Schiffen üblich ist. Ein Aussichtssalon
über der Brücke fehlt an Bord, eine Funktion die wohl
die Starquest Disco am Schornstein des Schiffes ersetzen
soll. Dafür ist aber der Bugbereich mit dem
Helikopterlandeplatz für die Passagiere zugänglich,
wohl eine Folge des Titanic-Films. So ist es eine Freude,
sich bei Sonnenschein den Einlauf in Ajaccio anzusehen,
das wir bereits um 11:00 Uhr statt um 14:00 Uhr
erreichen.
Ungewohnt schnell sind wir dann per Tenderboot an
Land. Im Gegensatz zur früheren Politik der Reederei ist
es jetzt nicht mehr möglich die Nummern für die
Tenderboote auf Vorrat zu bunkern, denn sie verlieren
nach kurzer Zeit ihre Gültigkeit. Warum dies
allein dazu führt, das 2000 Passagiere plötzlich ohne
große Wartezeit ausgebootet werden können, bleibt mir
aber schleierhaft. Angekommen in der Altstadt geht es
zurerst über einen Wochenmarkt in der Altstadt. Auch
viele Läden sind trotz gegenteiliger Ankündigung an
Bord geöffnet. So finden wir sogar auch einen kleinen
Sparmarkt, der Zahnpasta verkauft. Nach zwei Stunden ist
die Geburtsstadt von Napoleon erkundet, und wir treffen
noch rechtzeitig vor Ende des Mittags im Windjammer
Buffet an Bord ein. Nachdem wir den Pool getestet und die
Aussicht von unserem Balkon auf Ajaccio genossen haben,
ist es schon wieder Zeit zum Abendessen. Heute sind wir
an unserem Tisch auch nicht mehr allein, mehr als vier
sollten wir aber während dieser Reise nicht werden. Was
uns gestern wegen Müdigkeit noch nicht aufgefallen ist,
lässt sich heute nicht mehr übersehen. RCCL hat beim
Abendessen einen Gang gestrichen. Jetzt gibt es nur noch
Vorspeise, Salat, Hauptgericht und Nachspeise. Nicht
wirklich schlimm, kann doch wer will und mag, auch zwei
Vorspeisen bestellen. Aber man merkt, es wird am Essen
gespart. Am Abend tritt dann im Theater Hal Frazier auf.
Ich schätze ihn auf 70 Jahre, jedenfalls sieht er so
aus. Er erzählt 5 Minuten Geschichten, um anschließend
2 Minuten zu singen, hat aber eine Stimme und den Charme
wie Frank Sinatra. Ein richtiger Entertainer. Am Abend
gehen wir dann noch, quasi aus Protest für den
gekürzten Gang beim Abendessen, ins nicht ganz
24-Stunden-Restaurant Seaview Cafe, das Fingerfood wie
Fish & Chips, Sandwiches und Desserts anbietet. Es
sollte aber der einzige Besuch bleiben, nimmt doch die
Aufnahmefähigkeit (für Essen) mit der Dauer der
Kreuzfahrt ab.
3. Tag: Civitavecchia, Italien
Civitavecchia ist ein kleiner Hafenort mit regem
Fährverkehr, der Kreuzfahrtschiffen als Tor nach Rom
dient. Die Reederei nimmt nicht nur 80 Euro für
einen einfachen Bustransfer nach Rom, sondern auch 4 Euro
für einige hundert Meter Bustransfer vom Schiff zur
Hafengrenze. So verschieben wir den Besuch von Rom auf
eine spätere Reise und gehen lieber zu Fuß, vorbei an
Kreuzfahrt- (Song of Flower und Olympia Voyager) und
Fährschiffen, in die Altstadt. Das recht ansehnliche und
zum Glück noch nicht auf Touristen ausgerichtete Zentrum
von Civitavecchia ist schnell abgelaufen, und so
verbringen wir noch einige Zeit auf einem großen
Wochenmarkt mitten in der Altstadt, auf dem neben Obst,
Gemüse und Fleisch auch Kleidung, Schuhe und Taschen zu
günstigen Preisen angeboten werden. Nach dem Mittag
begutachten wir die Kletterwand am Schornstein, bleiben
dann aber doch bei Minigolf und Billard (alle drei Sachen
kostenlos). Am Abend tritt im Theater die Violonistin
Claire Gobin auf. Obwohl dies nicht meine Musik ist, bin
ich vom Können der Künstlerin schwer begeistert, von
der Begeisterung meiner Freundin ganz zu schweigen.
4. Tag: Neapel, Italien
Mit uns im Hafen von Neapel liegen die Silver Wind und
Noordam von Holland America, später kommt noch die
Rhapsody von Msc dazu. Eigentlich wollten wir heute nach
Capri fahren. Die Fähre nach Capri legt direkt neben dem
Kreuzfahrtterminal ab und kostet nur 8 Euro je Richtung.
Doch es ist heute nicht nur warm und schwül,
sondern auch recht neblig (vielleicht sind es auch nur
die Abgase der vielen Autos von Neapel). Da Capri außer
schöner Natur nicht viel zu bieten hat, und bei klarem
Sonnenschein am schönsten ist, bleiben wir doch lieber
in Neapel. Empfangen werden wir von einem unvorstellbaren
Verkehrschaos auf einer breiten und wahnsinnig lauten
Straße voller hupender Autos und Mofas, so dass man
gleich am Anfang wieder zurück an Bord fliehen möchte.
Vorbei am geschwärzten Schloß Nouveau finden wir durch
die Galleria Umberto den Einstieg in die Altstadt.
Spätestens bei einem Abstecher durch die kleinen Gassen
westlich der Via Toledo am Hang vom Castel Sant´Elmo hat
uns Neapel in seinem Bann gerissen. Kleine Läden mit
singenden Ladenbesitzern und Wäscheleinen über der
Straße sorgen für eine Atmosphäre, die unserer
Vorstellung von Italien entspricht. Weiter geht es zu
Fuß durch das quirllige Neapel. Die
Haupteinkaufsstrassen sind von Händlern gesäumt, die
für wenig Geld Kleidung, Taschen und Schuhe, aber auch
nachgemachte Luxusartikel verkaufen. Nachdem wir die
gesamte Alstadt zu Fuß erkundet haben, geht es leider
zurück an Bord. Obwohl wir an Neapel keine großen
Erwartungen hatten, war es am Ende doch eines der
schönsten Reiseziele der ganzen Reise. Nach dem
Abendessen gibt es im Colony Club einem Empfang für die
Mitglieder der Crown & Anchor Society, also für
Gäste, die bereits einmal mit RCCL gefahren sind. Die
Veranstaltung gleicht einem normalen Kapitänsempfang,
und es scheinen fast nur Crown & Anchor Mitglieder an
Bord zu sein, denn es wird voll in der Lounge. Im Theater
spielt anschließend die Flamenco-Band Olé Olé Rumba
Flamenca, die mächtig Stimmung macht und allen gefällt,
nur leider nicht meine Lieblingsmusik ist, um es
vorsichtig auszudrücken. Auch die Disco an Bord ist gut
besucht, auch wenn es nicht ganz so eng ist wie an Bord
der AIDA-Schiffe. Um Mitternacht gibt es dann noch ein
Schokoladenbuffet.
5. Tag: Valletta, Malta
An Malta hatten wir hohe Erwartungen und die schöne
Einfahrt in den Hafen verspricht viel. Doch wir sollten
enttäuscht werden. Mit uns im Hafen liegen die AIDAaura
(auf der wir einen Monat vorher eine Schnupperkreuzfahrt
gemacht hatten), die Oceanic von Pullmantur (sieht trotz
ihres Alters aus einiger Entferung nett aus), die
Insignia von TMR (eine ehemaliges R-Schiff), die
isrealische Jasmin von Mano Maritime (liegt als einzige
auf der anderen Seite des Hafenbeckens) und die Rhapsody
(wie bereits am Vortag in Neapel). Wir tarnen uns mit
unseren AIDA T-Shirts als Passagiere der AIDAaura und
machen uns auf den Weg in die Stadt. Diese bietet außer,
teilweise baufälligen, Häusern mit unattraktiver
Architektur, Schmutz und ein paar Souvenirläden an der
einzigen belebten Straße, wirklich nichts. Vielleicht
war es auch nur ein schlechter Tag. Laut Reiseführer ist
Valletta kein Museum, denn immerhin wohnen hier noch 9200
Menschen. Wir konnten sie nicht entdecken. Man kann die
Stadt auch mit einer Kutschfahrt erkunden. Wir hatten
kein Interesse, so dass uns der aufdringliche
Kutschfahrer den Tiefpreis von 25 Euro nachrief, was an
unserer Entscheidung auch nichts änderte. Als wir die
Stadt zum Fort St. Elmo durchquert haben, fängt es an zu
regnen (das einzige mal während der Reise). Als wir
wieder an Bord sind, um lieber das schöne Schiff zu
genießen, zieht auch noch ein Gewitter auf. Tipps für
eine schöneres Malta: an Bord bleiben (vom Wasser sieht
Malta schön aus) oder eine Bustour durch die
verschiedenen Stadtteile Maltas (hat unseren
Tischnachbarn gefallen). Am Abend haben wir dann nicht im
Hauptrestaurant, sondern im Steakhouse Chops Grill
gegessen. Dieses zeichnet sich neben besserem Service und
feineren Zutaten vor allem durch gigantische
Fleischportionen aus. Da wir diese, insbesondere während
einer Kreuzfahrt, wo man sowieso zu viel ißt, kaum
vertilgen können, lohnen sich aus unserer Sicht die 20
Dollar extra Bedinungsgeld pro Person für den Chops
Grill kaum. Danach ging es dann zu einer
Musical-Aufführung ins Theater.
6. Tag: Auf See
An einem Seetag zieht es natürlich alle an den Pool. Die
Brilliance of the Seas verfügt über 3 Pool-Bereiche.
Der Hauptpool mit 2 Whirpools befindet sich in der Mitte
von Deck 11. Weiter vorne auf Deck 11 liegt das
sogenannte Solarium. Dies ist ein Innenpool unter einem
fahrbaren Glasdach, wobei dieses im Gegensatz zur
Kreuzfahrt mit der Splendour of the Seas auch
gelegentlich geöffnet wurde. Der Solariumpool samt
besonders heißem Whirpool ist mit Elefanten und
Säulen im indischen Stil dekoriert. Noch schöner sieht
das Ganze aus, wenn es nachts in verschiedenen Farben
angeleuchtet wird. Da die Pools bei RCCL neuerdings
(jedenfalls auf diesem Schiff) 24 Stunden am Tag
geöffnet sind, kann man die beleuchtete Kulisse auch bei
ein paar Runden im Pool genießen. Um Mitternacht hat man
den Poolbereich dann für sich allein, aber auch
tagsüber findet sich immer noch eine Liege am Pool, wenn
man nicht unbedingt auf der Sonnenbraterseite liegen
muss. Der Solariumbereich ist außerdem auch nur für
Erwachsene, was dank aufmerksamer Deck Patrol auch
eingehalten wird. Was aber nicht heißt, das Kinder an
Bord zu kurz kommen. Neben dem Hauptpool gibt es für sie
auf Deck 12 einen eigenen Poolbereich mit Wasserrutsche.
Die Kinderbetreuung an Bord wurde von anderen Passagieren
übrigens sehr gelobt. Neu ist allerdings, das RCCL die
Poolhandtücher am Pool nur noch gegen Angabe der
Kabinennummer ausgibt. Dies ist schon beschämend,
entspricht es doch keinesfalls dem eigenen Anspruch der
Reederei und dem einer Luxuskreuzfahrt. Zum Glück sorgte
unser Kabiensteward immer für 4 frische Poolhandtücher
auf unserer Kabine. Um 16 Uhr gab es eine
deutschsprachige Führung durch die Küche des
Hauptrestaurants. Diese war erstaunlich klein, auch wenn
es weitere Küchen auf anderen Decks gibt. Vor dem
Abendessen gab es den Begrüßungsempfang des Kapitäns
James MacDonald, der sich selbst immer nur Captain James
nannte. Er entschuldigte sich erstmal dafür, dass man
ihn wegen der anspruchsvollen Route bisher so wenig
gesehn hat. Dabei haben wir ihn öfter gesehen als jeden
anderen Kapitän vorher. In der üblichen Rede des
Kapitäns verriet er uns auch die Zusammensetzung der
Passagiere. An Bord waren 2132 Passagiere aus 32 Nationen
sowie 807 Besatzungsmitglieder. 701 Passagiere kamen aus
den USA, 554 aus Spanien, 351 aus England, 120 aus
Kanada, 91 aus Deutschland, 39 aus Brasilien und 37 aus
Norwegen. Obwohl nur 91 Deutsche an Bord waren, wurden
alle Ansagen (die Menükarten und das Tagesprogramm
sowieso) neben spanisch auch auf deutsch übersetzt. Nach
dem Abendessen trat im Theater der Pianist und
Entertainer Tommy Bond auf, dessen Show uns sehr gefallen
hat. Um Mitternacht gibt es dann ein Galley Buffet.
Obwohl es uns der Name hätte sagen können, sind wir
doch überrascht, denn das Buffet ist in der Küche des
Hauptrestaurants aufgebaut. Eine originelle Idee. Wir
treffen dort auch den Bäckermeister der Brilliance, der
aus Buxtehude in der Nähe von Hamburg kommt.
7. Tag: Mykonos, Griechenland
Als wir aufwachen liegen wir bereits im Hafen von
Mykonos, vor uns die Silver Cloud. Für den Bustransfer
zur Stadt nimmt die Reederei 4 Dollar je Richtung und
Person, also gehen wir zu Fuß, was bei 20 bis 30 Minuten
Wegstrecke kein Problem für uns darstellt. Dabei sieht
man jedoch, was uns der Bustransfer während des letzten
Aufenthaltes auf Mykonos übersehen hat lassen. Die Insel
hat außerhalb von Mykonos-Stadt ein erhebliches Problem
mit herumliegenden Müll. Schade, ist doch Mykonos mit
den typischen weißen Häusern eines unserer
Lieblingsreiseziele. Im geschäftigen Fährhafen von
Mykonos-Stadt können wir dann beobachten, wie eine Blue
Star Fähre (Superfast) eine Hellas Fähre (Minoan) aus
voller Fahrt ausbremst. Hier scheint ein regelrechter
Krieg zwischen den Reedereien zu herrschen, und es ist
erstaunlich, wie verantwortungslos die Kapitäne der
Schiffe handeln. Mykonos-Stadt kennen wir schon, trotzdem
finden sich noch viele Ecken, die wir beim letzten Besuch
ausgelassen hatten. Für Erstbesucher lohnt sich eine
Tour nach Delos. Im Theater gibt es am Abend eine
Magiershow mit Phil Keller. Gerade weil man weiss, dass
das ganze nur ein Trick sein kann, ist es schon sehr
verblüffend, wenn man partout nicht dahinter kommt.
Später am Abend gibt es dann eine Newly Wedd Show mit
der Kreuzfahrtdirektorin "Clo", ein Frage
Antwort Spiel mit frisch vermählten Paaren. Die Fragen
sind nicht kompliziert, und so hat man auch ohne perfekte
Englischkenntnisse viel zu lachen. So erfährt man zum
Beispiel, dass ein Kandidat den Heiratsantrag per
Powerpoint-Präsentation gemacht hat. Wie nett. Um
Mitternacht gibt es dann noch eine griechische Party am
Pool mit Buffet. Hierfür wurde eigens eine griechische
Band an Bord geholt.
8. Tag: Santorin, Griechenland
Die Brilliance of the Seas ankert neben einer Vulkaninsel
im ehemaligen Krater von Santorin. Später ankern neben
uns noch die Passagierschiffe Golden Prince und Atlantis,
die Tages-Kreuzfahrten von Kreta nach Santorin
durchführen. Mit Booten lokaler Bootsmänner werden wir
wie auf Helgoland ausgebootet und in den Hafen von Fira
gebracht. Von hier führen 600 Stufen hoch zur Stadt. Wir
nehmen die Seilbahn (3 Euro), die uns in 2 Minuten nach
oben befördert. Von oben hat man einen atemberaubenden
Blick über die gesamte Insel (oder mehr gesagt die Reste
der ehemaligen Vulkaninsel) und die von hier oben
erstaunlich kleine Brilliance of the Seas. Santorin ist
überlaufen mit Touristen, und gefällt uns vielleicht
deshalb nicht ganz so gut wie Mykonos, auch wenn die
Häuser genauso weiß sind wie auf Mykonos und die Lage
am Krater einmalig ist. Auf dem Rückweg nehmen wir dann
die 600 Stufen hinunter, zusammen mit unglücklichen
Eseln und über eine Menge Kuhfladen. Der Aufstieg ist
nur etwas für "Extremsportler", denn alle die
uns entgegen kommen, fluchen. Nachdem wir abends die
Ausfahrt aus Santorin beobachtet haben, gehen wir im
Spezialitätenrestaurant Portofino essen. Im Gegensatz
zum Steakhouse lohnen sich hier die 20 Dollar extra.
Service und Essen sind hervorragend. Als Hauptgericht
nehme ich Hummer. Richtigen Hummer, eine gute Wahl, wie
sich einige Tage später herausstellen sollte. Spät am
Abend sehen wir uns im Theater dann die Musical Show
close to you an, u.a. mit Ausschnitten aus Moulin Rouge.
9. Tag: Korfu, Griechenland
Gegen 12 Uhr mittags kommt Korfu-Stadt in Sicht. Wir
schauen uns die Einfahrt vom Helikopterdeck am Bug der
Brilliance of the Seas an. Für kurze Zeit schwimmt ein
Delphin vor dem Bug des Schiffes, verschwindet dann aber
wieder. Der Kreuzfahrtpier von Korfu-Stadt liegt am Ende
des Fährhafens, in dem ständig Fähren, oft nur für
kurze Zeit, an- und ablegen. Mittags essen wir erstmals
im Hauptrestaurant, bevorzugen jedoch wegen der
größeren Auswahl das Windjammer Buffetrestaurant. Vom
Pier gibt es einen kostenlosen Transfer zum Ausgang des
Hafens, von dort sind es nur noch wenige hundert Meter
zur Altstadt von Korfu. Korfu ist eine sehenswerte Insel
mit schöner Vegetation, keineswegs so karg wie manch
andere griechische Inseln. In der Altstadt von
Korfu-Stadt gibt es eine menge Souvenirläden. Die
Festungen aber waren wegen eines Streiks des Personals
geschlossen. Auch die Sonne hatte heute keine Gnade mit
uns, es war unerträglich heiß. Also machen wir uns nach
einem kleinen Rundgang durch die Stadt wieder auf den Weg
zurück auf unser Schiff. Nach dem Abendessen tritt im
Pacifica Theater der Gitarrist Chris Nicholson auf.
Sicherlich begabt in seinem Fach, entspricht er nicht
unserer beider Musikvorlieben, weshalb wir erstmals das
Theater frühzeitig verlassen. Dies gibt uns noch die
Gelegenheit, unser Schiff in der Dunkelheit von Aussen zu
bewundern, bevor wir um 22 Uhr ablegen. Später am Abend
gibt es dann noch ein Adult Quest im Colony Club.
Hierhinter verbirgt sich nichts wirklich unanständiges,
immerhin sind wir auf einem amerikanischen Schiff. Es ist
schon verblüffend, welchen Unsinn die angeblich so
langweiligen Kreuzfahrer mitmachen. Für die
anschließende englische Standup Comedy reichen gute
Englischkenntnisse nicht aus. Besser ist, man ist
Engländer. Also gehen wir lieber noch kurz zum
Mitternachtsbuffet im Windjammer Cafe.
10. Tag: Auf See
Eigentlich dient ein Seetag ausschließlich der
Entspannung an Bord. Nicht so an diesem Tag, denn auch
heute gibt es etwas zu sehen. Gegen 12 Uhr erreichen wir
die Straße von Messina, die Meerenge zwischen dem italienischen
Festland und der Insel Sizilien. Wir durchqueren die
Straße mit ihrem regen Fährbetrieb, der in der Zukunft
durch eine riesige Hängebrücke ersetzt werden soll.
Danach hält Captain James, der übrigens ein wenig wie
Derrick aussieht, im Theater einen Vortrag über das
Schiff und beantwortet geduldig alle Fragen der
Passagiere. Nur bei der Frage nach den Gesamtkosten der
Reederei für diese Kreuzfahrt umgeht er, nicht
unerwartet, eine konkrete Antwort. Nach dem Mittagessen
begeben wir uns auf unseren Balkon, um uns die nächste
"Sehnswürdigkeit" dieses Tages anzusehen. Die
Brilliance of the Seas fährt an der aktiven Vulkaninsel
Stromboli vorbei. Stromboli ist nicht nur ein beliebtes
Touristenziel, sondern hat auch ca. 500 Inselbewohner,
die aber alle Jahre wieder wegen schwerer Explosionen
fliehen müssen. Im langsamen Tempo umrundet die
Brilliance of the Seas die Vulkaninsel etwa zur Hälfte
und setzt dann die Reise nach Livorno fort. Am Abend ist
formelles Dinner, und es ist Lobster-Tag. Aber
spätestens als unserer Kellner fragt, wie wir unser
Fleisch möchten, wissen wir, hier stimmt etwas nicht. Es
ist ihm sichtlich peinlich, uns zu erklären, dass es zum
Lobster auch noch ein Steak gibt. Warum ist klar. Aus dem
frührer schon recht kleinem Mini-Lobster ist
mittlerweile ein winziger Micro-Lobster geworden.
Natürlich wird davon niemand mehr satt, also gibt es
noch ein Steak dazu. Ein 350 Millionen Dollar Schiff,
aber 8 Dollar Einkaufspreis für einen Mini-Lobster
(Quelle: TV-Dokumentation) sind zuviel. Äußerst
peinlich. Dies vergessen wir während der
Musicalaufführung im Theater aber wieder, denn das
Stück Now & Forever, u.a. mit Teilen aus Mama Mia,
ist hervorragend. Um Mitternacht gibt es dann noch das
übliche Gala-Buffet im Hauptrestaurant, wobei man hier
mal wieder an nichts gespart hat.
11. Tag: Livorno, Italien
Livorno wird als Ausgangspunkt für Landausflüge nach
Pisa und Florenz angelaufen. Was ich von Livorno gesehen
habe, war alles andere als sehenswert. In Pisa gibt es
außer dem schiefen Turm auch nicht viel zu sehen, also
entschlossen wir uns für eine Tour nach Florenz. Mangels
anderer Alternativen blieb uns nur der Bustransfer der
Reederei, der sage und schreibe 79 Dollar pro Person
kostet (Bustransfer + geführte Tour ab 120 Dollar).
Nachdem uns während der Busfahrt (1,5 Stunden je
Richtung) allerlei Wissenswertes über Florenz erzählt
wurde, werden wir noch ein Stück vom Busparkplatz ins
Stadtzentrum geführt und haben dann den Tag für uns
ganz allein. Insgesamt bleiben uns 5,5 Stunden, in denen
wir die ganze Stadt zu Fuß erkunden (Dom S. Maria del
Fiore, Palazzo Vecchio, Porte Vecchio, Palazzo Pitti und
Mercato Centrale). Dementsprechend müde treffen wir
wieder an Bord der Brilliance of the Seas ein. Die
Sängerin Lynsey Simon, die am Abend im Pacifica Theatre
auftritt, kommt uns irgendwie bekannt vor. Nach ein paar
Liedern kommt uns auch ihre ganze Show samt Witzen
bekannt vor. Wir haben die gleiche Show schon auf unserer
Reise mit der Splendour of the Seas gesehen. Sie ist aber
eine sehr gute Sängerin, also bleiben wir auch ein
zweites Mal. Diesen anstrengenden Tag beenden wir dann
mit einem erholsamen mitternächtlichen Bad im Solarium
Pool.
12. Tag: Villefranche, Frankreich
Das malerische Hafenstädtchen Villefranche und die
angrenzende Halbinsel St. Jean Cap Ferrat allein wären
einen Besuch wert. Aber die meisten Kreuzfahrer zieht es
ins nahegelegene Nizza oder nach Monaco. So auch uns.
Nachdem Tendern (wie immer ohne große Wartezeit) und
einem Fußweg von 5 Minuten erreichen wir die Busstation
von Villefranche. Von hier ist man in 5 Minuten in Nizza
und in 20 Minuten in Monaco. Die Fahrt nach Monaco kostet
2,90 je Richtung. Es gibt auch eine Bahnverbindung
von Villefranche nach Nizza und Monaco. Doch als wir in
Villefranche waren, streikten die Lokführer. So blieb
uns im überfüllten Bus nur ein Stehplatz. Nach der
Fahrt entlang der schönen Küste erreichen wir die
Busstation von Monaco. Über etliche Treppenstufen geht
es hinauf nach Monaco Ville zum Palast (Palais du Prince)
der Familie Grimaldi. Von hier hat man einen
wunderschönen Blick über das Fürstentum. Die Tribünen
des Formel-1 Grand Prix werden gerade abgebaut, und am
neuen Kreuzfahrtpier liegt die (bereits umgebaute)
Norwegian Crown von NCL. Wir erkunden die überschaubare
Altstadt, vorbei am berühmten Meereskundemuseum und der
Cathedrale von Monaco Ville, wo 1982 Fürstin Gracia
Patrizia beerdigt wurde. Auch den Wachwechsel am Palast
verpassen wir nicht, auch wenn man ihn keineswegs mit
London vergleichen sollte. Der Wachwechsel ist so klein
wie das Fürstentum selbst. Wir machen uns dann
frühzeitig auf zur Bushaltestelle. Wir müssen ganze
45min warten, bis der erste Bus kommt. Der Streik der
Lokführer läßt grüßen. Dann stürmt die Meute den
Bus, um die wenigen verfügbaren Plätze zu ergattern.
Der arme Busfahrer konnte einem nur leid tun. Es folgten
aber sofort zwei weitere Busse, so dass alle rechtzeitig
wieder in Villefranche sind. Während wir auf der
Terrasse des Windjammer Cafes essen, legt die Brilliance
of the Seas um 15 Uhr ab. Der Ausblick über die Küste
reicht jetzt von Monaco bis weit hinter Nizza. Beim
Abendessen werden die Trinkgelder verteilt (Empfehlung
der Reederei: ca. 10 Dollar pro Tag), dann geht es ein
letztes Mal in Theater. Es treten der Artist Steve
Rawling und Sabrina und Blub von ersten Tag unserer Reise
auf. Danach müssen wir leider unsere Sachen packen.
13. Tag: Ausschiffung in Barcelona, Spanien
Captain James hatte die Ankunft der Brilliance of the
Seas in Barcelona für 3 Uhr in der Nacht angekündigt.
Mitten in der Nacht wache ich dann auf. Verschwommen sehe
ich durch meine verschlafenen Augen eine Wand aus
Balkonkabinen ganz dicht neben uns. Ganz oben der
Schriftzug Costa Mediterranea. Obwohl ich dieses Schiff,
das ganz frisch aus der Werft kommt, noch nicht gesehen
hatte, fallen meine Augen sofort wieder zu. Auch als es
Zeit ist aufzustehen, liegt die Costa Mediterranea noch
mit uns im Hafen, ebenso die AIDAvita und wie immer die
aufgelegte Seawind Crown. Nach dem Frühstück verlassen
wir das Schiff. Da unser Flug erst am Nachmittag geht,
beschließen wir, die Fahrt mit öffentlichen
Verkehrsmitteln zum Flughafen zu testen. Per Bus geht es
vom Hafengelände in die Stadt (2 ). Man wird am
unteren Ende der Einkaufsstraße La Rambla bei der
U-Bahnstation Drassanes abgesetzt. Von hier fährt man
ein paar Stationen mit der U-Bahn zum Placa de Catalunya
mitten in die Innenstadt oder zum
"Hauptbahnhof" Sants (1,05 , egal wofür
man sich entscheidet). Von dort fährt man dann in 20
Minuten mit der S-Bahn zum Flughafen (2,20 ). Die
S-Bahnstation am Flughafen hat eine direkte Anbindung an
die Terminalgebäude des Flughafens. Das ganze hört sich
recht einfach an, ist mit schweren Koffern aber nicht
sehr komfortabel. Ich würde daher die Fahrt mit dem Taxi
empfehlen, was bei mehreren Personen nicht teurer sein
muss als der Weg mit Bahn und Bus. Mit Lufthansa fliegen
wir zurück nach Hamburg.
Die GTS Brilliance of the Seas
Die Brilliance of the Seas ist das zweite Schiff der
Radiance-Klasse, gebaut bei der Meyer-Werft in Papenburg,
Deutschland. Als erstes Schiff dieser Baureihe wurde im
März 2001 die Radiance of the Seas abgeliefert. Als
zweites folgte dann im Juli 2002 die Brilliance of the
Seas. Zwei weitere Schwesterschiffe werden folgen. Die
Brilliance of the Seas hat eine Länge von 293 Metern,
eine Breite von 32,2 Metern und verfügt über 12
Passagierdecks. An Bord gibt es 1050 Kabinen für 2100
Passagiere bei Doppelbelegung. Davon haben 577 Kabinen
einen eigenen Balkon. Douglas Ward bewertet die
Brilliance of the Seas mit 4 Sternen. Bilder
von Bord der Brilliance of the Seas.
Fazit:
Eine traumhafte Reise, auf einem traumhaften Schiff zu
einem traumhaften Preis. Das Schiff läßt keine Wünsche
offen. Das Entertainment war das Beste und
Abwechselungsreichste, was wir bisher erlebt haben. Das
Personal war durchweg sehr freundlich, wenn auch
teilweise die Klasse fehlte. Der Kapitän und die
Kreuzfahrtdirektorin bleiben uns im Gegensatz zu anderen
Kreuzfahrten in Erinnerung, denn sie waren während der
Reise ständig präsent. Aber es gibt wie immer auch
Schlechtes zu berichten, wenn auch wenig. Die
Landausflüge sind wie immer bei dieser Reederei sehr
teuer. Außerdem sollte die Verteilung von Pooltüchern
wieder wie frührer erfolgen (siehe oben Tag 6). Am
meisten störten uns jedoch die spürbaren Einsparungen
beim Essen. Nicht das wir nicht satt wurden oder es uns
nicht schmeckte, aber im Vergleich zu anderen
Kreuzfahrtschiffen und unserer letzten Reise mit der
Splendour of the Seas läßt sich die abnehmende Tendenz
nicht verschweigen.
Bewertung:
Schiff |
1+ |
Kabine |
1 |
Aktivitäten an Bord |
1- |
Unterhaltung |
1+ |
Essen |
3 |
Abendessen |
2- |
Service |
2 |
Organisation |
1 |
Landausflug |
4 |
Gesamterlebnis |
1 |
|