Nicht zuletzt wegen
der zur Zeit günstigen Flüge von Hamburg nach New York
(nachdem es jahrelang keinen Direktflug von Hamburg nach
Amerika gab, kämpfen mit Emirates und Continental gleich
zwei Fluglinien um Passagiere) fiel unsere Wahl für
unsere nächste längere Kreuzfahrt auf die Norwegian
Spirit. 11 Nächte ab/bis New York in die Karibik. So
verlockend die Route auch war, einige Zweifel gab es vor
Reiseantritt. In amerikanischen Reiseberichten wird NCL
mit Kritik oft nur so überhäuft. Zu Recht? Inwieweit
wirken sich die recht günstigen Preise für
NCL-Kreuzfahrten auf das Publikum aus, und würde dies
unser Kreuzfahrterlebnis beeinträchtigen? Der
atlantische Ozean zwischen New York und der Karibik ist
in dieser Jahreszeit bekannt für schwere See, und die
Hurrikan-Zeit würde auch noch nicht vorbei sein. Welcher
Seegang würde uns erwarten?
Ms
Norwegian Spirit
Die Norwegian Spirit wurde
1998 bei der Meyer Werft in Papenburg
(Deutschland) als SuperStar Leo für die
asiatische Reederei Star Cruises gebaut.
Zunächst für Kreuzfahrt ab Singapur eingesetzt,
wurde das Schiff im Jahre 1999 durch das
Schwesterschiff SuperStar Virgo abgelöst und
stach seitdem von Hong Kong aus in See. Im Mai
2004 erfolgte der Wechsel zu NCL, einer
Tochtergesellschaft von Star Cruises, und die
Umbenennung in Norwegian Spirit.
Technische Daten:
BRZ: 75.338
Länge: 268 Meter
Breite: 32,2 Meter
Passagiere: 1964 (Doppelbelegung)
Kabinen: 982
Besatzung: 970
Mit seinen 8 Jahren ist die Norwegian Spirit das
älteste Kreuzfahrtschiff, mit dem wir bisher
gefahren sind. Auch wenn man die 8 Jahre Einsatz
an einigen Stellen sah, befindet sich das Schiff
allgemein in einem sehr guten Zustand. Die Crew
arbeitet ständig daran, diesen Zustand zu
erhalten. Mit 75.000 BRZ war die Norwegian Spirit
zudem im Vergleich zu unseren letzten
Kreuzfahrten eher "klein". Dem Schiff
fehlte es dadurch jedoch an nichts. Lediglich der
Poolbereich war zu klein. Dagegen bietet das
Schiff auf dem Achterdeck einen Poolbereich
exklusiv für Kinder, wie er selbst auf viel
größeren Schiffen nicht zu finden ist. Für
Familien ist die Norwegian Spirit somit erste
Wahl.
Auch wenn dies lediglich meine subjektive
Einschätzung darstellt, erschien mir das
Seeverhalten der Norwegian Spirit merkbar
schlechter als das der Norwegian Jewel, mit der
wir im Vorjahr unterwegs waren. Dies läßt sich
zwar schwer sagen, da das Wetter und die
Wellenlänge im Atlantik nicht mit den
Wetterbedingungen im Vorjahr vergleichbar sind.
Aber auch bei relativ ruhiger See zwischen den
karibischen Inseln schaukelte die Norwegian
Spirit ein wenig. Zudem vibriert das Schiff
aufgrund der noch verhandenen Wellenanlage
spürbar. Beides mag die Urlaubsqualität nicht
mindern, doch ein lautloses Dahingleiten wie bei
der Norwegian Jewel ist ohne Zweifel ein
erheblicher technischer Fortschritt.
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Veränderungen
Im Jahre 2004 wechselte
die SuperStar Leo von Star Cruises zu NCL und
erhielt den Namen Norwegian Spirit. Dabei wurden
folgende Veränderungen vorgenommen:
- Das ehemalige
"Cappucino Cafe" beschränkt
sich nun auf die Backbord-Seite der
Norwegian Spirit und heißt recht
einfallsreich "The Cafe". Auf
der Steuerbordseite wurden die
Sitzmöglichkeiten dem Shore Excursion
Desk geopfert, wodurch aber auch die
Sichtverbindung zum Promenadendeck
leidet.
- Aus dem Taipan
Chinese Restaurant wurde Cagney´s
Steakhouse. Die Einrichtung wurde
beibehalten und entspricht dadurch nicht
der deutschen Vorstellung eines
Steakhouses. Der optische Unterschied zu
Cagney´s Steakhouse an Bord der
Norwegian Jewel hält sich jedoch in
Grenzen.
- Die Karaoke-Bar
heißt jetzt Shanghai-Bar, bietet aber
abends weiterhin Karaoke. Die
Karaoke-Räume hinter der Bar werden
leider nicht mehr genutzt (im Gegensatz
zur Norwegian Jewel, wo NCL selber
Karaoke-Räume hat installieren lassen).
- Das A´la Carte
Restaurant Maxim erhielt, passend zu
restlichen NCL Flotte, den Namen Le
Bistro, blieb aber ansonsten
unverändert.
- Die Asiaten spielen
halt gern, und so war das Maharajahs
Casino selbst für den amerikanischen
Markt zu groß geraten. Im vorderen Teil
entfernte man die Spieltische und
richtete den Maharajahs Nightclub ein.
Aus dem Admiral Club, einem separaten
Teil des Maharajah Casino, der jedoch
auch nur mit Spieltischen bestückt war,
wurde die Art Gallery, eine recht
unnützte, aber auf amerikanischen
Schiffen wohl unumgängliche Einrichtung.
- Die Celebrity Disco
auf Deck 13 besteht unverändert, wird
jedoch zu Gunsten des Maharajahs
Nightclub nicht mehr als Disco genutzt.
Abgesehen von einigen Kursen des
Fitness-Centers bleibt der Raum
ungenutzt. Theoretisch könnte die Disco
der einzig wirklich ruhige Rückzugsraum
der Norwegian Spirit sein, würden ihn
die roten Plastikmöbel nicht so
ungemütlich machen.
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Freestyle Dining
Auf anderen großen
Kreuzfahrtschiffen gibt es meist zwei
Essenssitzungen, die erste um 18 oder 19 Uhr und
die zweite zwischen 20 und 21 Uhr. Man kann sich
eine Sitzung aussuchen, und sitzt dann immer zur
selben Zeit mit den selben Leuten am gleichen
Tisch und hat auch täglich den gleichen Kellner.
Dies muß nicht schlecht sein. Insbesondere wenn
man den Tisch mit netten und interessanten Leuten
teilt, kann es sehr angenehm sein. Aber es
schränkt einen auch ein, da die beliebtere erste
Sitzung meist beginnt, wenn das Schiff den Hafen
verläßt. Anders beim Freestyle Dining. Hier
gibt es keine festen Essenszeiten, keine festen
Tische und auch kein festes Restaurant. Man geht
also, z.B. nachdem man das Auslaufen vom
Außendeck verfolgt hat, ins gewünschte
Restaurant und bekommt den nächsten freien Tisch
zugewiesen. Alternativ kann man sich vorher einen
Tisch reservieren, ggf. auch für die gesamte
Reise, dann ist man wieder beim alten System wie
auf anderen Schiffen. Zumindest größere Gruppen
kommen um eine Reservierung nicht herum. Hier
konnte ich beobachten, daß es längere
Wartezeiten gibt. Für uns jedenfalls hat das
Freestyle Dining gut funktioniert. Wenn man zu
zweit ist, bekommt man, zumindest in beiden
Hauptrestaurants, ohne Wartezeit sofort einen
Tisch. Nur an einem Tag (mit Thanksgiving war
gerade ein wichtiger amerikanischer Feiertag)
mußten wir warten und bekamen einen Pager mit,
der bereits nach 15 Minuten zu piepen und
vibrieren begann.
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Die
Inneneinrichtung des Schiffes, skandinavisch
gediegen mit asiatischen Akzenten, hat uns
gefallen. Folgende Einrichtungen gibt es im
einzelnen an Bord:
Deck 6:
Das Windows Restaurant ist mit
ca. 600 Sitzplätzen der Hauptspeisesaal des
Schiffes. Die farbliche Gestaltung des Raumes
wirkt etwas kühl und bei schneller Fahrt, wenn
die Norwegian Spirit mit 24 Knoten der Karibik
entgegen fährt, sind deutliche Vibrationen
spürbar. Während dies früher ganz normal war,
wird dies im Zeitalter des Azipod immer mehr zum
Kritikpunkt. Auch der Service konnte in diesem
Restaurant nicht immer ganz überzeugen. Wirklich
schlecht war er nie, wirklich gut aber auch
nicht.
Ganz im Gegensatz zum Garden Room
Restaurant. In diesem mit ca. 260
Sitzplätzen zweitgrößten Spreisesaal des
Schiffes war der Service meist deutlich besser.
Da man beim Freestlye Dining jeden Tag an einem
anderen Tisch sitzt, und die Kellner zudem jeden
Tag den Tisch, manchmal auch das Restaurant
wechseln, obliegt es dem Zufall, ob man auf gutes
oder schlechtes Personal trifft. So haben wir
ausgerechnet in diesem Restaurant, nach vielen
sehr guten Tagen, den schlechtesten Kellner der
Kreuzfahrt erlebt (u.a. hat er einen ganz Gang
vergessen). Aber wie gesagt, generell war der
Service sehr gut, aufmerksam, schnell und
freundlich. Der Garden Room war zudem auch wegen
seiner Größe und den wärmeren Farben das
angenehmere Restaurant.
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Deck 7:
Das Stardust Theater mit 957
Sitzplätzen ist relativ ungewöhnlich im
Vergleich zu anderen Schiffen, befindet sich doch
der Eingang nicht hinter den Sitzreihen, sondern
rechts und links der Bühne. Der erste Blick beim
Betreten des Theaters fällt also nicht auf eine
dunkle letzte Reihe, sondern ins große Rund des
Theaters. Bei schlechten Vorstellungen kann man
trotzdem über den oberen Balkonrang unauffällig
verschwinden. Während es den Sitzreihen des
Parketts an Abstellmöglichkeiten für Getränke
fehlt, sitzt man auf dem seitlichen Balkonrang
auf gemütlichen Sesseln an Cocktailtischen. Das
Stardust Theater läßt einem also die Wahl, wie
man sitzen möchte. Ausgesprochen
nachahmungswert. Leider wurde bei den
Nachfolgebauten (ab Norwegian Star) wieder ein
Theater im gewohnten Layout eingebaut.
Cagney´s Steakhouse (17:30 bis
18:00 Uhr: 10 US-$, danach: 20 US-$) ist eines
der fünf Spezialitäten Restaurants, für die
ein Aufpreis erhoben wird. Wir haben das
Restaurant nicht besucht.
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Landausflüge
Fur
Europäer ist die Buchung von Landausflügen, sei
es nun direkt bei der Reederei oder vor Ort, zur
Zeit aufgrund des günstigen Dollar-Wechselkurses
sehr günstig. Die Landausflüge sollte man vorab
über das Internet buchen, da begehrte
Landausflüge an Bord auch schon mal ausgebucht
sein können.
Die
Landausflüge werden meist von lokalen
Agenturen/Veranstaltern organisiert. Ein und
derselbe Landausflug wird daher von allen
Reedereien angeboten, und kann meist auch direkt
beim lokalen Veranstalter gebucht werden
(allerdings selten mit nennenswerten
Preisvorteil).
Ein
Mietwagen lohnt sich kaum. Zu der meist recht
günstigen Mietzahlung kommen noch Kosten für
Versicherung und lokale Steuern dazu. Für vier
Leute in einem günstigen Mietwagen mag dies noch
günstig sein, für alle anderen ist die Buchung
von Landausflügen günstiger und sicherlich auch
weniger abenteuerlich.
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Essen
Sehr erfreulich war das
Essen an Bord der Norwegian Spirit. Im
Buffet-Restaurant gab es nicht nur die üblichen
Speisen, sondern auch italienische Pasta,
Sandwichs a´la Subway und asiatische Küche,
jeweils nach den Wünschen des Gastes
zusammengestellt und vor seinen Augen zubereitet.
Auch die Auswahl an Brot, Brötchen und
Aufschnitt war für deutsche Ansprüche
ausreichend. Aber nicht nur die Auswahl, sondern
auch die Qualität unterschied sich deutlich von
der Norwegian Jewel im Vorjahr, und lag klar vor
Konkurrenten wie RCCL oder MSC. Bleibt zu hoffen,
daß sich dieser Trend fortsetzt. Das Abendessen
im Hauptrestaurant war zwar keineswegs
Gourmet-Küche (und kann daher nicht ganz mit
Premium-Reedereien wie Princess oder Celebrity
mithalten), aber immer schmackhaft. An einem
Abend wurde ein halber Hummer von mehr als
ordentlicher Größe serviert. Deutlich besser
als der Micro-Lobster mit Steak, den man mir
einmal bei einer anderen Reederei serviert hat.
Das Essen und der Service im
Spezialitätenrestaurant Le Bistro waren den
Aufpreis wert. Insgesamt ein für die Kategorie
dieses Schiffes sehr gutes Essen.
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Das Grand Centrum
ist sicherlich das Schmuckstück des Schiffes und
eines der schönsten Atrien auf einem
Kreuzfahrtschiff überhaupt. Das Atrium ist im
römischen Stil gehalten, mit unechten Fenstern
und französischen Balkonen sowie drei gläsernen
Liften. Hinter einem dieser unechten Fenster
befand sich unsere Innenkabine, weshalb ich
zunächst eine Stichsäge einpacken wollte, um
die Fenster endlich ihrem eigentlichen Zweck zu
übergeben. Angesichts der aktuellen
Sicherheitslage schien mir die Mitnahme einer
Stichsäge dann aber doch keine gute Idee zu
sein. Im unteren Level des Atriums befindet sich
die Rezeption, der Schalter für Landausflüge
sowie eine Kaffee-Bar (The Cafe).
Ein Deck darüber befinden sich an beiden Seiten
Juwelierläden, ein Duty-Free-Shop sowie die Bar Champagne
Charlie´s. Hier gab es den ganzen Abend
über wechselnde Live-Musik.
Henry´s Pub zweigt etwas
versteckt neben der Rezeption vom Atrium ab und
stellt eine Sackgasse dar. Er liegt somit etwas
abseits der üblichen Passagierströme und war
deshalb selten wirklich gut besucht. Eigentlich
schade, denn hier gab es gute
Live-Gitarren-Musik.Das
Blue Lagoon Cafe ist als
einziges Restaurant an Bord 24 Stunden am Tag
geöffnet. Die einfallsreiche Einrichtung kann
aber nicht über die fade Fastfood-Kost
hinwegtäuschen.
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In der Shanghai
Bar läuft auf diversen Bildschirmen den
ganzen Tag über Sportfernsehen und am Abend
dürften sich die Passagiere an Karaoke
versuchen. Aufgrund des erheblichen
Durchgangsverkehrs ist die Bar aber nur bedingt
gemütlich.
Le Bistro (17:30 bis 18:00 Uhr:
7,50 US-$, danach: 15 US-$) ist ein kleines edles
Spezialitäten-Restaurant mit guten Essen und
Service. Die Karte verändert sich, wie bei allen
Spezialitäten-Restaurants an Bord, während der
gesamten Reise nicht. Allzu oft kann man das
Restaurant also nicht besuchen, will man nicht
immer das Gleiche essen.
Im Maharajahs Casino gibt es
neben den üblichen Spieltischen und einarmigen
Banditen als Neuerung auch einen Tisch, an dem
Passagiere Texas-Hold-Em Poker gegeneinander
spielen können, also ohne Beteiligung der Bank.
Diese kassiert pro Runde einen kleinen Teil des
Pots als Gebühr ein. Dieses Prinzip hat man sich
vom Online-Poker angeschaut.
Dahinter, und nur durch das Casino zu erreichen,
liegt der Maharajahs Nightclub.
Dieser Nachtclub ist nur für Erwachsene
zugänglich, und die plüschige Einrichtung, die
aufgestellten Betten und die abendlichen
Veranstaltungen werden diesem Anspruch auch
gerecht. Wäre eine Kreuzfahrt nur nicht so
anstrengend. Bis in die Nacht feiern Kreuzfahrer,
zumindest in großer Anzahl, selten.
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Service
Das Personal, mehrheitlich
aus den Philipinnen und karibischen Staaten, war
ausgesprochen freundlich. Die Kabinenstewards,
die wir im Kabinengang antrafen, waren manchmal
so guter Laune, daß wir uns fragten, welche
Drogen die Reederei wohl den Reinigungsmitteln
beimischen würden. Derartig gut gelaunte
Kabinenstewards haben wir bisher auf keinem
anderen Schiff getroffen. Auch die
Kabinenreinigung an sich war fast tadellos.
Lediglich das Staubsaugen der Kabine geschah wohl
in derartiger Geschwindigkeit, daß die Ränder
der Kabine deutlich sichtbar vernachlässigt
wurden. Dies lag wohl an der extrem hohen Zahl an
Kabinen, die ein Steward zu reinigen hatte. Bei
dieser Anzahl war es auch nicht mehr möglich,
die Kabine so zu reinigen, daß dieser Vorgang
für den Gast wie im Vorborgenen abläuft (so bei
Royal Caribbean und Celebrity). Vielmehr waren
die Kabinenstewards den gesamten Vormittag im
Kabinengang präsent und mit der Reinigung
beschäftigt. Das Bedienungspersonal in den
Hauptrestaurants dagegen hinterlies einen
wechselhaften Eindruck. Mal aufmerksam und
freundlich, mal nachlässig und mässig
motiviert. Überwiegt haben hier jedoch auch die
positiven Leistungen.
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Unterhaltung
Das
Unterhaltungsprogramm an Bord der Norwegian
Spirit war ausgesprochen umfangreich, meist
jedoch nur von durchschnittlichem Niveau mit
einigen Lichtblicken.
Unser Cruise Director hies Ricky Matthews.
Dieser junge Kerl war ein ausgesprochener
Spaßvogel und sich für wirklich nichts zu
schade.
Musikalisch konnte die Norwegian Spirit noch
überzeugen. Die Band Fusion Wave
trat meist in der Galaxy of the Stars auf.
Insbesondere die Abende mit Musik von Abba oder
Queen waren beeindruckend.
Im Champagne Charlie´s traten jeden Abend Love
Brothers & Lira auf. Die beiden
Sängerinnen konnten wirklich toll singen, die
restliche Musik kam allerdings aus der Kiste und
trübte das Erlebnis erheblich.
Ariel Jacobe spiele jeden Abend
in Henry´s Pub moderne Pop- und Rockmusik, nur
mit Gitarre, also fast wie am Lagerfeuer. Was uns
sehr gefiel, fand bei den restlichen Passagieren
weniger Anklang, so daß wir meist zu den leider
wenigen Zuhörern gehörten.
Das restliche Unterhaltungsprogramm konnte nicht
immer überzeugen. Die Shows waren allenfalls
durchschnittlich (für amerikanische
Verhältnisse). Das Unterhaltungsangebot
europäischer Reedereien kann man aber dagegen
locker vergessen.
Die Shows im Einzelnen:
19.11.06: Der Comedian Peter Sasso
erinnert mich irgendwie an Fips Asmussen, was ich
nicht als Kompliment verstehen würde.
20.11.06: Musical-Show Standing Room Only.
13 Tänzer/Sänger-innen und die fünfköpfige
Live Band liefern eine gute Show, die sich aber
von typischen Shows an Bord amerikanischer
Kreuzfahrtschiffe nicht abheben kann. Da bietet
zumindest Royal Caribbean deutlich bessere Shows.
21.11.06:
Magier und Comedian Ed
Alonzo, wohl so was wie ein C-Promi, weil
er mal eine Nebenrolle in einer US-Serie hatte.
Er ist aber recht lustig und unterhaltsam.
22.11.06:
Comedian David Heenan, klein und
rund, so wie man sich einen New Yorker Komiker
vorstellt, der ohne Pause reden kann, und zudem
sehr lustig ist, wenn man denn in der Lage ist,
ihn zu verstehen.
23.11.06:
Die Show mit Peter Sasso und Ed
Alonzo haben wir uns nicht angesehen.
24.11.06:
Den Humor der Comedy-Gruppe The
Second City fanden wir recht
platt.
25.11.06:
Die Sängerin Karen Saunders war
nach meiner Auffassung einfach nur grauenhaft.
Später tritt im Galaxy of the Stars nochmals der
Comedian David Heenan auf. Zu
recht ist es rammelvoll.
26.11.06:
America´s Beat. Die
amerikanische Geschichte als Musical. Nach einem
Indianertanz verlässt der Häuptling die Bühne
und Auswanderer tanzen vor Ellis Island. Ich
finde das irgendwie geschmacklos, aber den
Amerikanern gefällt es anscheinend.
27.11.06:
Karen Saunders & NCL Production Co.
haben wir uns nicht angeshen.
28.11.06:
Musical-Show On the Radio. Wir
haben wohl mittlerweile zu viele dieser Shows
gesehen. Gut war die Show trotzdem.
29.11.06:
Ich hätte es vorher nicht gedacht, aber die Crew
Show ist unterhaltungstechnisch der
Höhepunkt der Reise. Alle Künstler und einige
Crewmitglieder geben noch ihr Bestes. Die
"Premiere" von "Fountains"
(gibt es in dieser Form wohl auf vielen
NCL-Reisen) zum Ende der Show beschreibe ich
besser nicht, man könnte mich für geschmacklos
halten, aber das ganze Theater kringelt sich vor
Lachen.
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Deck 8:
Das Shogun Restaurant (17:30 bis
18:00 Uhr: 6,25 US-$, danach: 12,50 US-$) und die
angeschlossene Sushi-Bar sowie
das Teppanyaki, indem das Essen
direkt vor dem Gast kunstvoll zubereitet wird,
bieten allesamt asiatische Küche gegen Aufpreis.
Die Preise Galleria Shop waren
ausgesprochen human, die Preise in der
Fotogalerie dagegen exorbitant hoch
(24,95 US-$ für ein großes Portrait-Foto).
Deck 10:
Neben einem sehr großen Raum mit
Videospiel-Automaten und einem großen
Kinderbereich befindet sich auf Deck 10 noch der
Poolbereich Buccaneer´s Wet & Wild.
Dieser Außenpool auf dem Achterdeck mit
Piratenschiff und Rutsche ist exklusiv Kindern
vorbehalten und erfreut sich bei diesen großer
Beliebtheit. Den daneben befindlichen Whirlpool
können auch Erwachsene benutzen.
Deck 12:
Ganz vorn auf Deck 12, oberhalb der Brücke,
liegt der Aussichtssalon Galaxy of the
Stars. Der Grundriß folgt an der Front
der darunterliegenden Brücke, und so kann man
ein Deck über dem Kapitän in einem Sessel auf
dem Brückennock sitzen und die An- und
Ablegemanöver verfolgen. Dort wo auf der Brücke
der Fahrstand ist, befindet sich im Galaxy of the
Stars eine Konsole mit Monitoren, auf denen die
wichtigsten Informationen der Brücke live
übertragen werden. So gibt es neben einem
Monitor mit den wichtigsten Daten auch eine
elektronischen Seekarte sowie ein Radarbild samt
AIS. Manchmal sieht man die Offiziere in den
Menüs arbeiten. Über eine kleine Wendeltreppe
kann man zudem in einen Raum hinter der Brücke
gelangen. Von hier kann man durch Glasscheiben
die Arbeit auf der Brücke beobachten. Dieser
Raum ist also wie geschaffen für den Schiffsfan.
Neben der Funktion als Aussichtssalon wird dieser
Raum auch intensiv für Bordveranstaltungen
genutzt, u.a. Bingo, Musik- und Comedyshows.
Zumindest tagsüber stört dies die Ruhe, die
meiner Meinung nach zu einem Ausssichtssalon
gehört. Neben dem Eingang zum Galaxy of the
Stars befindet sich der Smoking Room, in dem auch
Pfeifen und Zigarren geraucht werden dürfen.
Das Roman Spa & Fitness Center ist
im Verhältnis zur Schiffsgröße recht
großzügig und genügt aktuellen Ansprüchen.
Die beiden kleinen "Schwimmbecken" im
angegeliederten Aquaswin reichen
jedoch aufgrund ihrer Größe höchstens für
eine Abkühlung nach der Sauna. Einen richtigen
Innenpool gibt es somit an Bord der Norwegian
Spirit nicht.
Die Libary im typischen Stil
eines englischen Lesezimmers verfügt auch über
ein Regal mit deutschen Büchern. Daneben liegt
der Internet Room. Der Zugang
zum Netz wird eine einmalige Aktivierungsgebühr
von 3,95 US-$ fällig. Eine Minute kostet 75
cent, günstigere Minutenpakete sind erhältlich.
Des weiteren verfügt die Norwegian Spirit über
gleich zwei Kartenspielzimmer.
Das Pooldeck samt Tivoli Pool
war für die Anzahl der Passagiere, zumindest
für Karibik-Kreuzfahrten, zu knapp bemessen.
Auch wenn wir es wegen unseres Sonnenbrandes und
der gnadenlosen Sonne nicht versucht haben, wäre
es sicherlich aussichtslos gewesen, hier an einem
sonnigen Seetag eine freie Liege zu suchen. Der
Pool selbst dagegen war ausgesprochen groß und
in den vier Whirlpools immer ein Platz frei.
Im Raffles Buffet-Restaurant
ging es zu Stoßzeiten natürlich hoch her.
Sitzplätze waren jedoch immer ausreichend
vorhanden. Zu zweit konnten wir sogar immer einen
Platz am Fenster ergattern. Auf dem angrenzenden
Achterdeck konnte man auch draußen essen.
Gegessen wurde nicht von Servierplatten aus
Plastik, sondern von Porzellan-Tellern. Dies ist
ja mittlerweile schon eine Erwähnung wert.
Lediglich die Getränkeautomaten schienen NCL
technische Probleme zu bereiten.
|
Deck 13:
Die Celebrity Disco auf Deck 13
wurde nicht mehr als solche genutzt, lediglich
kleinere Kurse fanden hier manchmal statt.
Angesichts der kühlen Einrichtung und der
abgelegenen Lage wäre es sicherlich auch
aussichtslos gewesen, hier nachts eine Party zu
veranstalten.
Im Biergarten mit Tischen und
Stühlen unter einen weißen Zeltplane gab es
neben einer Bar auch Fastfood wie Hamburger, Hot
Dog und Pommes.
Unterhalb des Schornsteins befinden sie noch ein
Basketball-Feld und Übungsboxen für Golf.
Innenaufnahmen der Norwegian Spirit
|
Nebenkosten
(Alle Preise aus November 2006)
Trinkgeld:
10 US-Dollar pro Tag und Person, die automatisch
von Bordkonto abgebucht werden.
Getränke sind im Vergleich zu deutschen
Gaststättenpreisen ausgesprochen günstig (Cola
1,25 US-Dollar, Cocktails meist 5,50 US-Dollar).
Bier ist dagegen, wie auf allen amerikanischen
Schiffen, recht teuer (3,25 US-Dollar). Eine
Soda-Karte kostet für die gesamte Reise 62,75
US-Dollar, und ist damit wesentlich teurer als
bei Princess Cruises in 2004.
Der Internetzugang kostet einmalig 3,95 US-Dollar
und jede Minute dann weitere 75 cent.
Minutenpakete sind etwas günstiger.
Fotos sind
unbezahlbar (Porträtbild 24,99 US-Dollar).
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1.
Tag: Sonntag - 19.11.2006 - New York
Wir sind wie immer mit
öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, was recht
mühsam war, da diese in New York am Sonntag
offensichtlich recht selten fahren. Von außen sieht das
Terminal recht abgenutzt aus, was allerdings dem
üblichen New Yorker-Look entspricht. An Pier 90 liegt
die Norwegian Dawn, und an Pier 92 unser Schiff, die
Norwegian Spirit. Wir müssen noch kurz warten, dann
beginnt der Check-In, den wir dank vieler Schalter
schnell hinter uns lassen. Da unsere Kabine erst um 14
Uhr fertig sein soll, geht es zunächst ins
Buffet-Restaurant. Zu unserer Überraschung ist das Essen
deutlich besser als auf der Norwegian Jewel. Auch andere
Mitreisende bestätigen uns im Laufe der Reise, dass NCL
hier in letzter Zeit wohl erheblich nachgebessert hat.
Unsere Kabine überzeugt dann durch ein großen
Raumangebot und eine Dusche mit Glastrennwand
(Duschvorhänge sind mir ein Greuel). Um 15:30 Uhr findet
die Rettungsübung statt. Sie ist vorbildlich
organisiert. Jeder muss sich unter seinem Rettungsboot
aufstellen und die Anwesenheit wird festgestellt. Wer
fehlt, muss am nächsten Morgen zu einem separaten Drill
antreten. Für die wenigen Verweigerer ist es dann schon
ein wenig peinlich, am nächsten Morgen unter den
grinsenden Blicken der übrigen Passagiere zum Drill zu
laufen. Aber so und nicht anders sollte eine
Rettungsübung zum Wohl der Sicherheit der Passagiere
organisiert sein. Kurz nach 16 Uhr verlassen wir dann New
York, während es schon langsam dunkel wird. Trotz der
kühlen Temperaturen spielt eine Band und es gibt ein BBQ
auf dem Pooldeck. Etwas verwundert sehe ich, dass die
Norwegian Dawn nicht ihren Liegeplatz verlässt, obwohl
sie ebenfalls um 16 Uhr ablegen sollte. Später erfahre
ich, dass die Norwegian Dawn New York erst spät abends
verlassen hat und die Reise dann wegen eines Schadens am
Pod-Antrieb am Montag in Norfolk abbrechen mußte. Die
nachfolgenden Kreuzfahrten sollen dann aber wieder wie
geplant stattgefunden haben. Abends essen wir dann im
Windows Restaurant. Trotz Freestyle Dinning bekommen wir
ohne Voranmeldung sofort einen 2er-Tisch. Abends stellen
wir dann fest, dass das Schiff bei voller Buchung (es
sind 2163 Passagiere an Bord, davon 42 Deutsche) angenehm
belebt ist, und nicht so ausgestorben wie manch anderes
großes Kreuzfahrtschiff. Vielleicht liegt es aber auch
am Publikum, das etwas "bodenständiger" und
jünger ist als auf bisherigen Kreuzfahrten.
2. Tag: Montag - 20.11.2006 -
Auf See
Auch wenn wir im Gegensatz zur
Norwegian Dawn wenigstens unserem ersten Ziel entgegen
fahren, hat der traditionelle Antrieb doch auch seine
Nachteile. Bei voller Fahrt vibriert das Schiff doch
recht stark. Um 13:15 Uhr findet im Galaxy of the Stars
die Latitudes Party statt. Nach einer kurzen Ansprache
des Kapitäns werden noch ein paar Preise verlost. Das
war´s. Am Abend wollen wir dann vor dem Essen noch einen
Drink in der Lobby zu uns nehmen. Da die beiden
Hauptrestaurants auf rot stehen (also voll belegt sind),
möchten wir uns vorher noch einen Pager abholen, damit
wir anschließend direkt zum Essen gehen können. Die
Dame vor uns bekommt dann auch einen Pager und soll wohl
40 Minuten warten. Dann sind wir an der Reihe, bekommen
aber sofort einen Tisch. 2er-Tische sind offensichtlich
nicht so gefragt.
3. Tag: Dienstag - 21.11.2006
- Auf See
Heute ist das Wetter etwas
rauher (Windstärke 7), aber der Seegang ist noch im
erträglichen Bereich. Dafür merkt man jetzt deutlich,
dass wir uns der Karibik nähern. Draussen ist es bereits
wärmer als im Schiffsinneren. Auch tagsüber ist das
Schiff, gerade an einem Seetag, überall recht voll. Im
Pool oder Whirlpool würde man zwar noch ein Plätzchen
finden, aber einen ruhigen Platz gibt es an Bord nicht
(außer wenn im Galaxy of the Stars mal gerade keine
Veranstaltung stattfindet). Kurz nach Mitternacht gibt es
im Nightclub noch eine Moulin-Rouge-Show mit Tänzerinnen
in erotischer Unterwäsche. Zwar gibt es keine nackten
Tatsachen zu sehen, trotzdem finde ich die Show für ein
amerikanisches Schiff doch recht erstaunlich.
4. Tag: Mittwoch - 22.11.2006 - St. Thomas,
US-Virgin-Islands
Nach dem Frühstück nähern
wir uns langsam der Insel St.Thomas. Im Hafen von
Charlotte Amalie liegen bereits die Carnival Valor und
die Zuiderdam. Zwischen den beiden Schiffen ist gerade
noch Platz für die Norwegian Spirit. Ein spannendes
Anlegemanöver. Da wir auch als erstes wieder ablegen,
bleibt mir rätselhaft, warum wir nicht den äußeren
Liegeplatz bekommen haben. Da alle von Bord stürmen,
haben wir erstmal den Whirlpool auf dem Achterdeck für
uns allein. Nach dem Mittagessen gehen wir dann ein wenig
zum Shoppen an Land. Die Preise für Alkoholika sind
wirkich sehr niedrig, Technikartikel sind dagegen nicht
günstiger als bei uns. Nach dem mühsamen Ablegemanöver
(ein Seitenstrahlruder ist gerade ausgebaut) folgt uns
die Zuiderdam bei der Ausfahrt aus dem Hafen.
5. Tag: Donnerstag -
23.11.2006 - St. John´s, Antigua
Früh stehen wir heute auf, um
das Einlaufen in St. John´s mitzuerleben. Vor uns läuft
die Holiday Dream, die ehemalige MS Europa, in den Hafen
ein. Für Antigua haben wir den Landausflug Kayak & Snorkel Eco Adventure gebucht. Mit einem Minibus geht es durch
das recht kleine und teilweise arm anmutende St. John´s
an das andere Ende der Insel. Von dort geht es mit eimen
kleinen Motorboot in schneller Fahrt zu einer
Kajakstation. In 2er Kajak fahren wir über das warme und
türkisblaue Wasser. Da ich auch in Deutschland gern mal
Kajak- oder Kanadier fahre, ist dies natürlich ein
tolles Erlebnis. Während der Stops erzählt uns der
Guide dann noch etwas über die Natur von Antigua. Mit
dem Motorboot geht es dann weiter zu einer kleinen
vorgelagerten Insel. Die schnelle Fahrt mit dem Motorboot
ist übrigens nichts für Leute mit schwachen Nerven,
dies nur als kleine Warnung. Für alle Anderen ist es
aber ein Mords-Spass. Nach einem kurzen Rundgang über
die Insel geht es dann zum Schnorcheln. Dies ist für
mich erst etwas gewöhnungsbedürftig, weshalb ich die
interessante Unterwasserwelt anfangs nicht so ganz
genießen kann. Anschließend geht es dann wieder per
Motorboot zurück zur Ausgangsstation, wo man uns noch
etwas Rum-Punch und Kuchen serviert. Auch im Nachhinein
der beste Landausflug der ganzen Reise. Am Abend gibt es
erstmals Wartezeiten beim Restaurant, weil Thanksgiving
ist und an so einem Tag wohl niemand ins Buffetrestaurant
gehen möchte. Wir bekommen einen Pager und nach 15
Minuten gibt es dann Truthahn.
6. Tag: Freitag - 24.11.06 -
Bridgetown, Barbados
Wir erreichen den Hafen von
Bridgetown, der etwas abseits des Zentrums liegt. Die
Oceana von P&O Cruises ist bereits vor uns
angekommen. Da wir auf Barbados nichts gefunden haben,
was uns unbedingt interessiert, und es zudem erstmals ein
wenig regnet, gehen wir nur kurz von Bord. Wir scheinen
aber nicht die einzigen zu sein, die sich für Barbados
nicht begeistern können. Für einen Hafentag ist es
ungewöhnlich betriebsam an Bord. Nach der Show
verschlafen wir leider den Rest des Abends, u.a. die
Karibik-Party am Pool. Eine Kreuzfahrt kann auch ganz
schön anstrengend sein.
7. Tag: Samstag - 25.11.2006 - St.
George´s, Grenada
Dass uns Grenada gefallen
wird, merken wir schon beim Frühstück auf dem
Achterdeck, als wir uns langsam der Insel nähern.
Grenada ist sehr hügelig und dicht bewaldet, die
Berghänge der Stadt sind mit weißen Häusern gesäumt.
Eine Bilderbuch-Karibikinsel und die bisher schönste
Karibikinsel, die ich gesehen habe. Neben uns am Pier
liegt die Saga Ruby, die wir komplett überblicken
können, reicht doch der Schornstein nicht mal an das
Sonnendeck der Norwegian Spirit heran. Für Grenada haben
wir den Landausflug Carib Cats Sail & Snorkel
gebucht. Die Schnorchelausrüstung holen wir uns dieses
Mal bereits an Bord ab, dann geht es direkt am Pier auf
einen großen Segelkatamaran. Zum Schnorcheln geht es zu
einer Bucht im Norden der Stadt. Zwar unter Segeln, die
aber nur Tarnung sind, weil der Motor die ganze Zeit
läuft und uns voran bringt. Anders wird es aufgrund des
engen Zeitplans wohl kaum möglich sein, aber ein wenig
schade ist es schon. Die Unterwasserwelt der Bucht ist
leider nicht so sehenswert wie auf Antigua, dafür bringt
das Schnorcheln mittlerweile richtig Spass. Einige Male
spüren wir ein kleines Stechen auf der Haut. Es soll
sich dabei um Quallen gehandelt haben, die man aber nicht
sehen konnte. Sehr merkwürdig. Dann "segeln"
wir wieder an der Stadt vorbei in Richtung Süden. Ab
jetzt gibt es die restliche Route über (starken)
Rum-Punch. An einem schönen langen Strand landen wir an
und haben Zeit zum Baden uns Sonnen. Danach geht es
wieder zurück zum Pier. Wieder ein ausgesprochen
schöner Landausflug. Nach dem Mittag erkunden wir dann
ein wenig die Stadt. Das Terminalgebäude scheint das
modernste Gebäude der Stadt und zugleich das einzige
Einkaufszentrum zu sein. Auch St. George´s macht
teilweise einen ärmlichen Eindruck, aber unsicher
fühlen wir uns hier nicht. Trotzdem ist St. George´s
genau so, wie man sich eine kleine Stadt in der Karibik
vorstellt. Auf dem großen Wochenmarkt mitten in der
Stadt kann man vor allem Gewürze kaufen, die zudem noch
sehr günstig sind. Außerdem hat die Stadt noch einige
Straßen, die so steil sind, daß sie San Francisco
Konkurrenz machen können. Vom Terminal kann man
übrigens für 3 bis 5 US-Dollar per Wassertaxi zu
verschiedenen Stränden fahren. Als wir Grenada um kurz
vor 18 Uhr verlassen, scheint auch das Ablegen der Saga
Ruby unmittelbar bevorzustehen, und so gibt es ein
großes Winke-Winke von Schiff zu Schiff. Danch essen wir
im Restaurant Le Bistro (Zuzahlung 7,50 US-Dollar). Das
Restaurant hat eine luxuriöse Einrichtung, eine offene
Küche und viele 2er-Tische am Fenster. Mein Menü: Salat
mit Trüffeln, Weinbergschnecken, Froschschenkelsuppe,
irgendein Fischfilet und Mousse-au-Chocolat zum
Nachtisch. Das Essen ist ausgesprochen lecker und der
Service sehr gut, kein Vergleich zu den normalen
Restaurants.
8. Tag: Sonntag - 26.11.2006 - Roseau,
Dominica
Wir liegen am Cruisepier
direkt vor der Stadt, weiter nördlich im Industriehafen
liegt die Sun Princess. Im Vergleich zu Grenada ist
Dominica noch hügeliger, man sollte wohl eher von Bergen
statt von Hügeln sprechen, und noch dichter bewaldet.
Für Dominica haben wir Trafalgar Falls & River Tubing als Landausflug gebucht. Leider erfahren
wir erst unten am Pier, dass unser Landausflug
kurzfristig abgesagt wurde. Als Grund wird uns ein zu
niedriger Wasserstand des Flusses genannt. Dumm nur, dass
bereits alle anderen Touren begonnen haben. Wir
entschließen uns, zunächst zu Fuss zum Botanischen
Garten zu gehen. Unterwegs werden wir mehrmals recht
aufdringlich angesprochen, ob wir nicht eine Tour buchen
wollen. Die Preise sind jedenfalls verlockend. Ein
amerikanischen Paar hat sich bereits entschieden, und
zusammen mit ihnen fällt es uns leichter, die Sache mal
auszuprobieren. Ein japanischen Paar kommt noch dazu und
dann geht es in einem Minibus hinaus aus der Stadt in die
Berge. Die Straße ist schmal, sehr kurvig und voller
Schlaglöcher. Alle paar Minuten hält unser Fahrer an
und erzählt uns interessante Dinge über die Natur von
Dominica. Nach fast einer Stunde fahrt erreichen wir den
Eingang zum Emerald Pool (Eintritt 2 US-Dollar). Der Weg
zum Emerald Pool führt durch einen dichten Regenwald,
der seinen Namen wirklich verdient, den plötzlich regnet
es wirklich wie aus Kübeln. Da wir eigentlich zum River
Tubing wollten, und noch unsere Badesachen anhaben, kann
uns dies zum Glück egal sein. 15 Minuten laufen wir
ungefähr durch den Regenwald. Ein beeindruckendes
Erlebnis. Mitten im Wald fällt dann ein Wasserfall in
einen kleinen See. Eine traumhafte Kulisse. Wir nehmen
ein kurzes Bad im recht warmen Wasser. Auf dem Rückweg
machen wir dann noch einen Abstecher in Richtung Norden
und halten an einer kleinen Hütte, wo die diversen
Früchte der Insel kostenlos zum Verzehr angeboten
werden. Natürlich darf man spenden, und so lohnt sich
die Sache angesichts der leckeren frischen Früchte für
alle Beteiligten. Vorbei am Layou River (der in der Tat
wenig Wasser führt) geht es zurück zum Schiff. Unser
Fahrer legt für mich noch einen Foto-Stopp bei der Sun
Princess ein. So eine individuelle Tour ist schon
praktisch. Zumindest für Dominica kann ich eine
derartige Tour nur empfehlen. Unser Fahrer hat sich viel
Mühe gegeben, dass wir viel von der Insel sehen. Bezahlt
haben wir 20 US-Dollar pro Person. Nach einem kleinen
Snack an Bord gehen wir nochmal an Land. Günstige
Souvenirs gibt es auf Dominica, aber leider keine große
Auswahl und noch weniger geschmackvolle Souvenirs. Ein
paar Blocks vom Zentrum entfernt, sind die Straßen
menschenleer und wir fühlen uns nicht mehr ganz so
sicher. Um 17 Uhr verlassen wir Roseau zeitgleich mit der
Sun Princess. Die Natur von Dominica hat uns begeistert
und ich würde gern nochmal hierher kommen.
9. Tag: Montag - 27.11.2006 -
Tortola, British-Virgin-Island
Eigentlich wollten wir hier
keinen Landausflug buchen. Da aber unser Landausflug auf
Dominica ausgefallen war, haben wir kurzfristig noch den
Landausflug Sage Mountain National Park & Snorkel
gebucht. Die besten Landausflüge waren natürlich
bereits ausgebucht, so war die Auswahl nicht mehr groß.
Mit einem großen Pickup-Van ging es durch die Stadt mit
vielen modernen, aber wenig sehenswerten Gebäuden hoch
hinauf in die Berge. Der Sage Mountain National Park
bietet einen tolle Aussicht auf die Virgin Islands, aber
die Vegetation erinnert doch stark an deutsche Wälder.
Im Vergleich zum Regenwald von Dominica ist das schon ein
wenig enttäuschend. Da es kein richtiger Regenwald ist,
fehlte zum Glück aber auch der Regen. Nach der Wanderung
folgte noch ein kurzer Stop bei einer Rumbrennerei und
dann ging es zum Strand. Zum Schnorcheln eignet sich der
Strand allerdings nicht, und etwas voller ist es zudem
auch noch. Wir sind für relativ wenig Geld viel herum
gekommen, aber wirklich empfehlen kann ich diesen
Landausflug nicht. Danach heisst es dann leider Abschied
nehmen von der Karibik. Sehnsüchtig sitzen wir auf dem
Promenadendeck und schauen den Virgin Islands hinterher.
Bald wird es wieder kalt.
10. Tag: Dienstag - 28.11.2006
- Auf See
Wir gehen diesen Tag ruhig an.
Beim Lesen auf dem Promenadendeck genießen wir die noch
halbwegs warem Temperaturen. Am Nachmittag gibt es das
NCL-Schokoladenbuffet, das einzige Galabuffet der ganzen
Reise. Die Sachen sehen zwar alle sehr lecker aus,
schmecken aber meistens nach nichts. Dieses Buffet werde
ich mir auf der nächsten Kreuzfahrt mit NCL besser
ersparen.
11. Tag: Mittwoch - 29.11.2006
- Auf See
Laut Wettervorhersage aus dem
Tagesprogramm sollen es heute 31° werden. Schön wäre
es. Wir nähern uns langsam New York, es wird kalt und
die See ist relativ rau. Am Nachmittag gibt es die Crew
Show (ein unerwartetes Highlight). Die Show am Abend
verpassen wir dagegen, und packen stattdessen unsere
Koffer.
12. Tag: Donnerstag -
30.11.2006 - New York
Bei dichtem Nebel laufen wir
in den New Yorer Hafen ein. Öfters tauchen dicht neben
uns plötzlich Lastkähne oder andere Schiffe aus. Erst
als wir Manhattan erreichen, löst sich der Nebel etwas
auf. Bis zur Ausschiffung müssen wir eine ganze Weile
warten, aber wir haben es auch nicht eilig, denn wir
bleiben noch ein paar Tage in New York. Ein kleines
Fazit: NCL bietet für relativ wenig Geld ein sehr rundes
Kreuzfahrterlebnis. Sei es das Essen, die Unterhaltung,
der Service oder das Schiff. Nirgends ist NCL wirklich
die Nr. 1 gegenüber der Konkurrenz, aber das
Gesamtergebnis stimmt. Ich fahre gern wieder mit NCL.
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