Reisebericht Splendour of the Seas

Mittelmeer-Kreuzfahrt von Venedig: 27.05 - 03.06.2001

Venedig - Athen - Mykonos - Rhodos - Dubrovnik - Venedig


Gesamter Inhalt: cruiseferry.de oder kreuzfahrtfan.de


1. Tag - Anreise
Wir hatten den frühest möglichen Flug nach Venedig gebucht, um möglichst viel Zeit zur Erkundung von Venedig zu haben. Dadurch war der Abflug für unseren Lufthansa-Flug von Hamburg über Frankfurt nach Venedig bereits um 6:15 Uhr am Morgen. Wir hatten diesen Flug unabhängig von der Kreuzfahrt gebucht und damit gut die Hälfte weniger bezahlt als die Flüge im Katalog gekostet hätten. Um 9:45 Uhr landet unser Flugzeug pünktlich in Venedig. Meistens finden die Landeanflüge auf den Flughafen von Venedig von Süd-Westen statt. Sitzt man in Flugrichtung rechts, so kann man bereits beim Landeanflug einen Blick auf die Lagunenstadt werfen. Der Flughafen von Venedig ist sehr klein und übersichtlich, so daß es einem leicht fällt, sich als Neuankömmling zurechtzufinden. Den Weg vom Flughafen in die Stadt wollten wir mit der öffentlichen Buslinie Nr. 5 zurücklegen. Diese fährt direkt zum zentralen Busbahnhof von Venedig (Piazzale Roma) und ist mit 1.500 Lire (ca. 0,75 Euro) am günstigsten (Fahrzeit ca. 20 Minuten). Also stiegen wir in den Bus mit der Linie 5 ein, worauf dieser auch gleich die Türen schloß und losfuhr. In diesem Moment mußten wir feststellen, daß man die Bustickets nicht wie in Deutschland üblich beim Busfahrer kauft, sondern bereits vorher. Somit sind wir gleich am Anfang unserer Reise schwarzgefahren. Dies kostet 30.000 Lire (ca. 15,4 Euro). Ich persönlich verbinde mit Italien jedoch keine häufigen Fahrkartenkontrollen, und so wurden wir natürlich auch nicht kontrolliert (trotzdem haben wir uns für die Rückfahrt Fahrkarten gekauft). Ein Zimmer im Hotel Iris hatte ich bereits über das Internet reserviert. Das Zimmer mit Bad und Frühstück ist mit 240.000 Lire (ca. 123 Euro) für Venedig noch relativ günstig und das Hotel liegt trotzdem inmitten der Lagunenstadt. Nach Ankunft in unserem Hotel erkundeten wir Venedig zu Fuß. Venedig ist mit seiner alten Bausubstanz im Grunde eine Stadt aus der Vergangenheit und mit seinen engen Gassen natürlich frei von Autoverkehr. Die Preise in Venedig sind abgesehen vom Markusplatz relativ niedrig. Nur eine Gondelfahrt ist extrem teuer (was einen auf keinen Fall davon abhalten sollte!). Noch romantischer wird Venedig am Abend, wenn die Besuchermassen die Stadt verlassen haben.


2. Tag - Einschiffung in Venedig
Abfahrt 18:00 Uhr
Nach dem langen und anstrengenden ersten Tag haben wir ersteinmal ausgeschlafen und in Ruhe gefrühstückt. Danach machten wir uns auf den Weg zum Passagierterminal von Venedig. Als wir den Terminal um 11:30 Uhr erreichten, war bereits eine lange Schlange vor den 18 Check-In Schaltern (die Einschiffung begann um 11:00 Uhr). Der Check-In selber ging dann sehr schnell. Nachdem man unsere Kreditkarte registriert hatte, erhielten wir unsere blaue SuperCharge Karte. Diese Karte dient als Kabinenschlüssel und zur Identifikation beim Verlassen und Betreten des Schiffes, ist einziges Zahlungsmittel an Bord und Platzanweisungskarte für das Restaurant. Nach dem Check-In und dem Bustansfer zum Schiff war es nun 12:30 Uhr, genau um diese Uhrzeit konnten die Kabinen an Bord bezogen werden. So haben wir uns dann gleich auf den Weg zu unserer Kabine 2037 (Kategorie N) auf Deck 2 gemacht. Es handelt sich hierbei um eine 13 qm große Innenkabine, die für unsere Bedürfnisse vollkommen ausreichend war. Die Lage im vorderen Teil von Deck 2 kann ich sehr empfehlen, denn hier ist es sehr ruhig. Anschließend haben wir dann erstmal unser Schiff besichtigt.
MS Splendour of the Seas
Die Splendour of the Seas wurde auf der französischen Werft Chantiers de l´Atlantique gebaut und im März 1996 in Dienst gestellt. Das Schiff fährt unter norwegischer Flagge und gehört Royal Caribbean International, nach Carnival Cruise Line die zweitgrößte Kreuzfahrtreederei der Welt. Das Schiff hat 69130 BRZ, ist 264,3m lang, 32m breit und kann bei Doppelbelegung der 902 Kabinen 1804 Passagiere (maximal 2074 Passagiere) aufnehmen. Auf unserer Reise war das Schiff ausgebucht. An Bord waren 1912 Passagiere, davon 930 aus Großbritannien, 370 aus Deutschland sowie 27 andere Nationen (ein Finne!). Die Splendour of the Seas war in einem vorbildlichen Zustand, was zum einen sicherlich daran lag, daß das Schiff erst am 20. April 2001 einen Tag im Trockendock gelegen hatte. Zum anderen war die Besatzung ständig damit beschäftigt, das Schiff zu reinigen und instandzuhalten.
Weitere Bilder der Splendour of the Seas

Wir hatten auf Deck 10 mit unserer Schiffstour angefangen, haben diese jedoch auf Deck 9 gleich wieder unterbrochen, um uns im Windjammer Cafe am Einschiffungsbuffet zu stärken. Im Katalog haben die Decks der Splendour of the Seas Namen. So heißt das Deck 9 Sun Deck. An Bord wurden jedoch nur die Zahlen benutzt (was die Orientierung wesentlich vereinfacht). Auf Deck 9 befindet sich auch das ShipShape Fitness/Beauty Center. Hier wurde eine Tour angeboten, auf der einem die verschiedenen Angebote erklärt wurden. Darunter auch eine raumschiffähnliche Kapsel, in die man sich zur Entspannung legt, wobei die Funktionsweise im Inneren wohl einem Whirpool gleicht. Natürlich sind die meisten Angebote kostenpflichtig (außer Sauna und Trainingsräume). Die eigentlich für 16:00 Uhr vorgesehene Abfahrt hatte sich aufgrund einer Regatta auf 18:00 Uhr verschoben. Um 17:00 Uhr fand die obligatorische Sicherheitsübung statt. Gegen 18:00 Uhr legte unser Schiff ab, gefolgt von der Costa Atlantica, die ebenfalls zu einer 7-Nächte Kreuzfahrt zu den griechischen Inseln auslief (Das Bild zeigt das Auslaufen der Fähre Prometheus). Der Weg vom Passagierterminal zum offenen Meer führt einmal an der gesamten Lagunenstadt vorbei, sicherlich einer der Höhepunkte der ganzen Reise. Nach dem Abendessen im Restaurant besuchten wir die Begrüßungsshow im 42nd Street Theater. Das Theater hat 850 Sitze, und man kann sich während der Show kaum vorstellen, daß man sich auf einem Schiff befindet. Die Show (Starstruck) war mit 12 Tänzern und Sängern sowie 9 Mann Orchester sehr aufwendig, die Zusammenstellung aus verschiedenen Musicals traf jedoch nicht ganz unseren Geschmack. Aufgrund des größtenteils älteren Publikums waren die Viking Crown Lounge (Disco) und die Top Hat Lounge (Night Club) relativ leer, nur das Casino und die Schooner Bar war gut besucht.


3. Tag - Auf See
Das Schiff ist mit 23 bis 24 Knoten auf dem Weg von Venedig nach Piräus/Athen. Trotz der hohen Geschwindigkeit sind keine nennenswerten Vibrationen bemerkbar. Gefrühstückt haben wir im Windjammer Cafe. Dank der Lage des Cafes auf Deck 9 und der kompletten Verglasung kann man beim Frühstück das Meer beobachten. Deshalb haben wir es meistens vorgezogen im Windjammer Cafe zu frühstücken, obwohl Frühstück und Mittagessen im Restaurant ebenfalls in offener Sitzung angeboten wurden. Die Auswahl beim Frühstück war in beiden Fällen recht groß, jedoch auf den Geschmack aller an Bord befindlichen Nationen abgestimmt. Wer also kein Freund eines englischen Frühstücks ist, konnte nur auf eine geringe Auswahl an Brot und Aufschnitt zurückgreifen. Zu allen Mahlzeiten gab es kostenlos Getränke wie Saft, Eistee, Kaffee oder Tee. Am Nachmittag haben wir den Pool und die Whirpools im Solarium ausprobiert. Diese befinden sich im Gegensatz zum Hauptpool unter einem Glasdach. Das Glasdach läßt sich eigentlich öffnen, was jedoch wohl eher eine Seltenheit ist. Trotz 30 Grad blieb das Glasdach immer geschlossen. Dies hatte aber auch den Vorteil, daß man hier noch eine freie Liege am Pool bekam, was sich am Hauptpool nach Aussagen unserer Tischnachbarn als aussichtslos darstellte. Anschließend wurde es Zeit sich formell zu kleiden, denn um 18:00 Uhr begann die Willkommensparty des Kapitäns. Kaptän der Splendour of the Seas war auf dieser Reise Per Moen aus Norwegen. Er zeichnete sich leider dadurch aus, daß man ihn fast gar nicht zu Gesicht bekam und er nicht bereit war, eine Brückenführung anzubieten. Nach dem Abendessen im King&I Restaurant trat im Theater die Sängerin Lynsey Simon auf, die uns sehr gut gefallen hat. Danach nahmen wir am Kampf der Geschlechter in der Top Hat Lounge teil (gewonnen haben die Frauen). Leider war diese Veranstaltung wie viele andere schlecht besucht. Dafür war die Viking Crown Lounge heute etwas belebter.


4. Tag - Athen (Piräus)
12:00 - 20:00 Uhr
Als erster Anlaufhafen unser Kreuzfahrt stand Piräus auf dem Programm. Ankunft in Piräus, dem Hafen von Athen, war um 12:00 Uhr. Somit hatten wir genug Zeit zu frühstücken und anschließend von Deck 10 die näher kommende Küste zu beobachten. Im Hafen von Piräus liegen viele Fährschiffe, was die Einfahrt für eine Schiffahrtsfan wie mich besonders interessant macht. Mit uns am Kreuzfahrtterminal lag die Crown Odyssey, die am heutigen Tag eine Kreuzfahrt mit folgender Route begann: Athen/Piräus - Delos - Mykonos - Santorini - Rhodos - Kusadasi - Istambul. Abgesehen von zwei Kirchen ist die Hafenstadt Piräus alles andere als eine Schönheit. Nach dem Lunch im Windjammer Café machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur S-Bahnstation von Piräus. Die Station liegt ca. 25 Minuten entfernt, und der Weg ist angesichts des griechischen Autoverkehrs ein Abenteuer. Leider haben fast alle Straßenschilder alt-griechische Schiftzeichen, was die Orientierung erschwert. Eine Fahrt mit der S-Bahn ist mit 0,59 Euro pro Person jedoch sehr günstig (Fahrzeit 20 Minuten von Piräus nach Monastiraki). Von der S-Bahnstation Monastiraki nehmen wir den Aufstieg zur Akropolis in Angriff, der uns durch Gassen mit ausschließlich Souvenirläden führt und sich bei über 30 Grad als sehr anstrengend erweist. Oben angekommen, treffen wir die Besuchergruppen von unserem Schiff an, die mit dem Bus angereist sind, aber sicherlich nicht soviel chaotisches Athen mitbekommen haben wie wir. Der Eintritt zur Akropolis kostet 2000 Drachmen (5,9 Euro). Von hier oben hatten wir einen schönen Ausblick auf die Großstadt Athen mit ihren 4 Millionen Einwohnern. Das Parthenon wurde von 447-438 v. Chr. erbaut. Man kann sich, während man vor diesem Gebäude steht, nur schwer vorstellen, daß es bereits so viele Jahre überdauert hat. Auf dem Rückweg kaufen wir noch etwas Mineralwasser. In Athen kostet 1,5 Liter Mineralwasser 200 Drachmen (0,59 Euro), an Bord kostet 1 Liter Mineralwasser $ 2,95 (ca. 3,5 Euro). Die Getränke in den Bars haben folgende Preise (Auszug): Cola $ 1,50, Bier $ 3, Margaritha $ 4,50. Weil wir nach der Ankunft ersteinmal an Bord gegessen haben, reichte der Aufenthalt in Athen nur für die Besichtigung der Akropolis und einen kleinen Stadtbummel. Um 19:00 Uhr ist es Zeit für das Abendessen im King&I Restaurant. Wir sind froh die erste Sitzung gewählt zu haben, denn die zweite Sitzung wäre uns mit 21:30 Uhr viel zu spät gewesen. Die späte zweite Sitzung sollte eine Anpassung an den europäischen Markt sein. Ich bezweifel jedoch, daß es Leute gibt, die gerne um 21:30 Uhr essen. Wir saßen an einem Tisch für acht Personen im zweiten Stock des Restaurants zusammen mit einem Ehepaar aus Düsseldorf, einem Ehepaar aus Frankfurt und einem Alleinreisenden aus Süddeutschland. Die Stimmung am Tisch war immer gut und wir mit den uns zugeteilten Tischnachbarn sehr zufrieden. Am heutigen Tag war italienischer Abend mit singenden Kellnern ("O sole mio") im Restaurant. Natürlich mit den dazu passenden italienischen Gerichten auf der Speisekarte. Die Show im Theater (Jump Jive´s Swing) war nicht ganz nach unserem Geschmack, deshalb haben wir sie nach kurzer Zeit verlassen. Später am Abend gab es ein mediterranes Buffet am Pool mit Tanzmusik.


5. Tag - Mykonos
8:00 - 23:00 Uhr
Nächster Hafen war Mykonos. Das Schiff legte trotz der vorgesehenen Ankunftszeit von 8:00 Uhr bereits um 7:00 Uhr an. Da wir nie allzu früh ins Bett kamen, sollte dies nicht das letzte Mal sein, daß wir von der Ankunft des Schiffes nichts mitbekommen. Die ursprüngliche Route unserer Kreuzfahrt sah vor, daß Rhodos vor Mykonos angelaufen wird. Daß die Reihenfolge der Anlaufhäfen geändert wurde, ist vielen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Ganz zu Anfang sollte sogar Santorin statt Mykonos angelaufen werden. Diese wurde jedoch noch geändert, bevor wir überhaupt gebucht hatten. Die Splendour of the Seas liegt etwas außerhalb von Mykonos-Stadt an einem neuen Pier für Kreuzfahrtschiffe. Vom Pier fährt ein Shuttle-Bus zur Stadt (Fahrpreis: 4 $ pro Weg, Fahrzeit: 5 Minuten). Zur Fuß sind es ca. 20 bis 30 Minuten. Die Wahl des Piers als Anlegestelle erscheint mir sinnvoll, da so daß zeitraubende Ausbooten entfällt. Wir haben für den heutigen Tag einen deutschsprachigen Landausflug zur benachbarten antiken Insel Delos gebucht. Mit einem kleinen griechischen Dampfer geht direkt von unserem Schiff zur Insel Delos. Das Wasser um die griechischen Inseln ist so klar, daß man während der Fahrt zur Insel Delos die wechselnde Oberfläche des Meeresbodens beobachten kann. Delos war die heilige Stadt des Apollon. Die Ruinen geben noch heute einen beeindruckenden Einblick in das Leben der damaligen Zeit (ca. 400 v. Chr.). Leider waren die Deutschkenntnisse unserer Reiseleiterin nicht sonderlich gut. Nach der Führung auf Delos hatten wir keine Zeit zur weiteren Erkunndung der Insel, da der Dampfer nach Mykonos gleich nach dem Ende der Führung ablegte. Dies hätte anders organisiert werden sollen. Vor Delos lag die Crown Odyssey, die uns schon in Piräus begegnet war. Die Passagiere der Crown Odyssey wurden nach Delos ausgebootet. Mittags machte sich die Crown Odyssey auf den Weg nach Mykonos, um direkt hinter der Splendour of the Seas anzulegen. Vor Mykonos lag ebenfalls die Seabourn Spirit, deren Passagiere nach Mykonos-Stadt ausgebootet wurden. Von Delos brachte uns der kleine Dampfer direkt nach Mykonos-Stadt. Mykonos hat mir mit den vielen kleinen weißen Häusern und den engen Gassen (sogar die Fugen der Pflastersteine sind weiß gestrichen) von allen Anlaufhäfen am besten gefallen. Zurück geht es mit dem Shuttle-Bus zum Schiff. Da wir am Landausflug nach Delos teilgenommen haben, ist dieser kostenlos. Damit hat sich der Preis für den Landausflug angesichts den hohen Shuttlepreises wirklich gelohnt. Als wir um drei zum Schiff zurück kommen, wird gerade in keinem Restaurant etwas zu essen angeboten. Dies gibt uns Gelegenheit, Pizza und Pommes im Solarium Cafe zu essen. Anschließend gehen wir in beiden Pools schwimmen und sonnen uns etwas. Da das Schiff noch bis 23:00 Uhr in Mykonos liegt, ist der Pool jetzt schön leer. Das Abendessen verlassen wir heute etwas früher als sonst, denn um 20:45 Uhr gibt es im Theater eine Variety und Comedy Show mit Neal Austin und Luis Dalton. Die Show des Akrobaten ist atemberaubend. So macht er u.a. einen Kopfstand mit dem Zeigefinger auf einer ebennoch brennenden Kerze, die in einer Sektflasche steckt. Die anschließende Comedy-Show ist auf englisch, die Witze, die oftmals im sexuellen Bereich ihre Pointe finden, könnte man jedoch auch ohne Englischkenntnisse größtenteils verstehen. Für uns waren diese beiden Künstler der Höhepunkt der Reise was das Theater angeht. Um 23:00 Uhr verlassen wir Mykonos, gefolgt von der Crown Odyessy, die wir jedoch auf dieser Reise nicht noch einmal sehen sollten. Nachts findet am Pool eine griechische Toga Party statt.


6. Tag - Rhodos
10:00 - 18:00 Uhr
Auch am heutigen Tag gelingt es uns nicht, richtig früh aufzustehen. Deshalb beobachten wird die Einfahrt in den Hafen von Rhodos während des Frühstücks im Windjammer Cafe. Um kurz nach 10:00 Uhr gehen wir von Bord und erkunden die autofreie Altstadt. Alle Altstädte dieser Reise waren von Souvenirläden geprägt. In Rhodos jedoch reiht sich außnahmslos ein Geschäft an das andere, ohne daß auch nur ein Haus ausgelassen wird. Kein Wunder, daß Rhodos als Einkaufsparadis gilt. Um 12:00 Uhr kehren wir zu einem Lunch an Bord zurück. Für den Nachmittag haben wir den deutschsprachigen Landausflug "malerisches Rhodos" gebucht. Die Deutschkenntnisse des Führers waren diesmal sehr gut. Kein Wunder, hatte er doch früher selbst einmal in Deutschland gelebt. Leider hat er 5 Stunden ohne Punkt und Komma geredet. Auf dem Weg zum ersten Ziel, Kamiros, schilderte er uns die über 2000 jährige Geschichte von Rhodos. Dies führte dazu, daß einige Teilnehmer der Gruppe im Bus einschliefen. Bei der Ausgrabungsstätte von Kamiros hatten man einen schönen Ausblick aufs Meer und die nahe Küste der Türkei. Für eine ältere Frau einer anderen Besuchergruppe unseres Schiffes sollte der Besuch von Kamiros nicht so glücklich verlaufen: Sie stürtze an einem Hangabweg und kam ins Krankenhaus. Sie und ihre Familie konnten so an der weiteren Kreuzfahrt nicht teilnehmen. Nächstes Ziel nach Kamiros war das Tal der Schmetterlinge (Petaloúdes). Das Tal ist landschaftlich sehr schön, doch Ende Mai findet man nur ganz wenige Schmetterlinge. Die Aufenthaltszeit war mit 30 Minuten viel zu kurz. Danach geht es wieder zurück nach Rhodos-Stadt, wo uns unser Tourleiter noch die wichtigsten Sehnswürdigkeiten der Altstadt erklärt. Um 17:45 Uhr sind wir dann wieder an Bord. Die Splendour of the Seas legt nicht wie geplant um 18:00 Uhr ab, sondern erst um 18:30 Uhr (Grund unbekannt). Am heutigen Abend steht auf der Speisekarte des Restaurants Hummer zur Auswahl. Eine Wahl, die niemanden an unserem Tisch schwer fällt, und die auch keiner bereuen sollte. Später am Abend tritt ein italienischer Sänger im Theater auf. Er singt Schnulzen aus den sechziger Jahren. Das Bordprogramm ist halt nicht auf unsere Altersgruppe ausgerichtet. Am heutigen Abend sind endlich alle Bars an Bord gut besucht.


7. Tag - Auf See
Um 5:00 Uhr am Morgen legte die Splendour of the Seas in Iraklion (Kreta) an, um einen Passagier an Land zu bringen, der dringend in Krankenhaus mußte. Ich habe um 5:00 Uhr jedoch tief und fest geschlafen, und somit den Stop auf Kreta leider verpaßt. Nach dem Frühstück nutzen wir den Tag auf See, um das Innere des Schiffes zu filmen und zu fotographieren. Anschließend wollen wir uns im Logo Shop mit Royal Caribbean Souvenirs eindecken. Wir müssen jedoch feststellen, daß die Auswahl äußerst gering ist. So sind die wenigen T-Shirts die zur Auswahl stehen, oft nur in einer größe vorhanden. Hier hätte die Reederei mehr Geld an uns verdienen können. Stattdessen veranstaltet die Reederei eine Kunstauktion. Da sich für kaum ein Bild ein Gebot findet, dient sie wohl eher der Belustigung der Passagiere. Nach dem Mittag setzen wir uns an den Pool um endlich unsere Urlaubskarten zu schreiben. Auch den weiteren Tag gestalten wir etwas ruhiger als die vorangeganenen Tage. Am Abend findet dann das zweite formelle Diner der Reise statt und im Theater tritt eine Beatles-Revival-Band (The Chameleons) auf. Höhepunkt des Abends ist das Gala-Diner. Ansonsten gab es auf der Reise kein Mitternachtsbuffet, sondern es wurden Häppchen und Leckereien per Tablett in den Bars offeriert. Meiner Ansicht nach völlig ausreichend. Wegen der späten zweiten Sitzung konnte man das Buffet näturlich nicht Mitternachtsbuffet nennen. So war das Gala-Buffet im King&I Restaurant von 0:30 Uhr bis 1:00 Uhr zugänglich zum fotographieren und filmen. Um 1:00 Uhr wurde es dann zum schlemmen geöffnet. Die sämtlich essbaren Skulpturen und Dekorationen sind unglaublich und schwer zu beschreiben. Beim Essen habe ich mich dann auf den Verzehr von Pralinen spezialisiert.


8. Tag - Dubrovnik
8:00 - 15:00 Uhr
Letzter Anlaufhafen der Reise ist Dubrovnik in Kroatien. Die Stadt ist sehr hübsch gelegen und erinnert einen an die süd-französische Küste. Die Splendour of the Seas liegt zum einzigen Mal auf der Reise vor Anker und die Passagiere werden ausgebootet. Hiermit sind jedoch lange Wartezeiten verbunden. Nach dem Frühstück überbrücken wir die weitere Wartezeit, indem wir etwas Minigolf spielen. Am Heck von Deck 10 befindet sich ein zeimlich großer 18-Loch Minigolf-Platz, dessen Benutzung, im Gegensatz zu früher, kostenlos ist. Dadurch wird diese Einrichtung jetzt häufig genutzt und erfreut sich großer Beliebtheit. Um 10:30 Uhr können auch wir endlich mit dem Tenderboot nach Dubrovnik übersetzen. Das Tenderboot setzt uns direkt im Hafen der Altstadt ab. Die Altstadt und Dubrovnik ist recht klein und die Folgen des Krieges erkennt man nur noch an den neuen Dachziegeln, die sich auf den meisten Häusern befinden. Wir machen uns über die Placa, der Haupteinkaufsstraße der Altstadt, auf den Weg zum Piletor. Hier erklimmen wir die Stadtmauer (Eintritt: 15 Kuna, ca. 2,3 Euro), welche die Altstadt komplett umschließt, und von uns natürlich vollständig abgegangen wird. Nach der Erkundung einiger Nebenstraßen der Placa schauen wir uns noch etwas außerhalb der Stadtmauer um. Hier kann man zu zivilen Preisen einkaufen, während die Preise in der Altstadt von Dubrovnik unverschämt hoch sind. Dann geht es mit dem Tenderservice zurück aufs Schiff. Nachdem das Schiff um 15:00 Uhr Dubrovnik verlassen hat, läßt sich nicht mehr leugnen, daß die Reise langsam dem Ende zugeht. Am Abend finden wir in unserer Kabine die Umschläge für die Trinkgelder vor. Der Service im Restaurant und unser Kabinenstewart waren hervorragend. Dem entsprechend fallen unsere Trinkgelder aus. Wir entschließen uns, die Koffer noch vor der Show im Theater zu packen, wodurch wir diese erst verspätet erreichen. Es ist trotzdem kein Problem, noch einen Sitzplatz zu bekommen. Wie bei der ersten Show der Reise handelt es sich um eine Zusammenstellung verschiedener Musicals (Rock on Broadway). Im Gegensatz zur ersten Musical-Show gefällt uns die Show diesmal jedoch sehr gut, was an der Auswahl an moderen Musicals liegt. Nachdem wir unsere letzten Dollar im Casino verspielt haben und unseren Koffer vor die Kabine gestellt haben, gehen wir früh zu Bett.


9. Tag - Venedig
Ankunft: 6:30 Uhr
Heute müssen wir früh aufstehen. Nicht weil die Ausschiffung so früh wäre, sondern weil wir uns die Einfahrt in Venedig nicht entgehen lassen wollen. Um kurz vor 5:45 Uhr erreicht die Splendour of the Seas die Lagunenstadt und legt um 6:30 Uhr am Pier an. Für die Ausschiffung haben wir uns die spätest mögliche Uhrzeit (10:00 Uhr) ausgesucht. So können wir in aller Ruhe frühstücken gehen. Zurück in unserer Kabine finden wir die Rechnung unserer SuperCharge Karte vor. Der Betrag wir automatisch von unserer Kreditkarte abgebucht. Dadurch gibt es bei der Ausschiffung keinerlei Formalitäten, sondern man geht einfach nur von Bord. Wir setzen uns noch einige Zeit in die Viking Crown Lounge und genießen den Blick über Venedig. Im Hafen liegen bereits bei unserer Ankunft die Seabourn Goddes I und der Flußkreuzfahrer Venezia. Bereits während des Frühstücks war gegen 8:00 Uhr die Costa Atlantica eingetroffen. Um 10:00 Uhr erscheint dann die Golden Princess in der Lagunenstadt. Sie fährt an der Stadt vorbei zu unserem Schiff am Kreuzfahrtterminal, um dann jedoch wieder umzudrehen und an einer mir unbekannten Stelle der Lagunenstadt anzulegen. Erst gegen 11:00 Uhr können wir das Schiff verlassen. Dies stört uns jedoch keineswegs, denn erst um 15:00 Uhr geht unser Flug nach Hamburg. Am Kreuzfahrtterminal steht bereits unser Gepäck bereit und wir gehen zu Fuß zum Busbahnhof Piazzale Roma. Auch wenn der Weg nicht weit ist, möchte ich niemanden empfehlen, diese Strecke mit größerem Gepäck zu Fuß zurückzulegen. Nachdem wir letzte Souvenirs gekauft haben, fahren wir wieder mit dem öffentlichen Bus zum Flughafen (diesmal mit Busfahrschein). Mit Lufthansa geht es nonstop zurück nach Hamburg.


Positives
Das schöne Schiff, die interessante Route und das gute Wetter machten diese Reise zu einem unvergeßlichen Erlebnis. Besonders zu erwähnen sind der sehr gute Service des Kabinenstewarts und der Service im Restaurant zum Abendessen. Sehr erfreulich ist die Raucherpolitik an Bord der Splendour of the Seas. So ist das Rauchen nur im Casino, an Deck und bei den Cigar Aficionados im hinteren Teil der Viking Crown Lounge gestattet (21:00 - 24:00 Uhr). Somit ist die Splendour of the Seas das ideale Schiff für Nichtraucher. Weitere Pluspunkte: das gute Essen am Abend, die intelligent durchdachte Kabine und die gute Organisation der Kreuzfahrt.


Negatives
Störend waren auf dieser Reise die Ansagen. Sie waren zwar selten, wurden dann jedoch gleich in vielen Sprachen wiederholt (Englisch, Deutsch, Französich, Italienisch, Spanisch). Die große Anzahl von Kindern und Jugendlichen im Poolbereich war für Erwachsene zeitweise sehr störend. Dies könnte behoben werden, indem für diese Altersgruppe ein eigener attraktiver Poolbereich geschaffen wird. Des weiteren ist völlig unverständlich, daß keine Brückenführung angeboten wurde.


Bewertung

Schiff1
Kabine2+
Aktivitäten an Bord1-
Unterhaltung2+
Essen2-
Abendessen1-
Service1-
Organisation1-
Landausflüge3+
Gesamterlebnis1




© Frank Schoenstedt, 07/2001