Kreuzfahrt mit der MS A´Rosa Blu im August 2002
Gesamter Inhalt: Deutschsprachige Reiseberichte
Wir sind am Samstag extra zeitig aus Hamburg losgefahren, um pünktlich zur Öffnung der
Check In Schalter um 16 Uhr in Warnemünde zu sein. Ein dicker Stau auf der B 104 machte
unsere Planungen zu nichte und drückte auch ein wenig auf die Stimmung, aber das war auch
so ziemlich der einzige negative Punkt der nun folgenden Woche. Bei herrlichem Wetter
trafen wir nun in Warnemünde ein und erblickten das majästetisch vor uns liegende Schiff.
Wir hatten einen Stellplatz für unseren Wagen reserviert (mit € 95 für eine Woche nicht
gerade günstig, aber im Vergleich mit Bahn etc immer noch eine gute Alternative), was sich
als sehr vorteilhaft herausstellte. Wir konnten direkt ans Schiff heranfahren und unser
Gepäck abgeben. Die Übergabe des PKW folgte auch ohne Probleme. Diese Anreisemöglichkeit
können wir nur empfehlen.
Das Einchecken erfolgte ohne langes Warten, lediglich die BGS-Beamte hätten beim
Überprüfen der Reisepässe ein wenig lächeln dürfen...eine Rose für die Damen, das
obligatorische Willkommensfoto und schon ging es auf die Kabine.
Wir hatten eine Innenkabine gebucht, was sich für uns als absolut richtig erwies. Wir
waren eh nur zum Schlafen und Klamottenwechseln unter Deck, wozu also ein Fenster? Das
Geld konnte getrost gespart werden, zumal die Kabinen mit 17,5 m² sehr geräumig sind. In
die Dusche passen locker zwei Personen herein, nur das WC ist etwas in die Ecke gedrängt.
Der Fernseher ist in der Tat recht klein, aber wir waren ja auch nicht wirklich zum
fernsehen an Bord gekommen.
Bei bestem Wetter legten wir um 20 Uhr ab Richtung Bergen. Dann hieß es, sich erst einmal
mit dem Schiff vertraut zu machen. Schnell hatten wir herausbekommen, wo was lag und dann
galt es, den mittlerweile aufgetauchten Hunger zu bekämpfen.
Hierzu gab es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Zwei große Buffet-Restaurants (Buena
Vista und Markt Restaurant) mit allem was das Herz begehrt. Themenabende und eine
excellente Küche machten jede Mahlzeit zu einem Erlebnis. Zu unseren Essenszeiten kam es
nie zum Stau an der einzigen Bierzapfanlage, freundliches Personal sorgte dafür, dass es
zu keinen Wartezeiten kam.
Des Weiteren gab es das Bella Donna, in dem eine Auswahl des Buffets als 5-Gänge-Menu mit
Service am Tisch serviert wurde. Hinzukommen das Asia Bistro sowie der 24 Stunden
geöffnete California Grill. Hier sind das Frühstück, Mittagessen, Kaffe und Kuchen sowie
das Abendessen im Preis inbegriffen. Lediglich an der Sushi Bar und im Rossini(sehr guter
Italiener!) musste ein geringer Aufpreis bezahlt werden. Eine Vielzahl von Bars sorgte
zwischen den regulären Mahlzeiten für Erfrischungen. Hier sind auch sehr moderate Preise
auf den Karten zu finden. Für ein Bier (0,3 Radeberger) frischgezapft € 2,30, eine Cola €
1,60 oder ein Caipirinha € 5,90 zu zahlen empfanden wir als normale Preise, die auch in
jedem Restaurant auf dem Festland verlangt werden.
04.08.2002 - Seetag
Wir hatten - wie auf der gesamten Reise - herrliches Wetter erwischt. Nicht einen Tropfen
Regen bekamen wir zu Gesicht, es schien bis auf den letzten Tag ausschließlich die Sonne
und bei Temperaturen von 25 - 30 Grad war das Sonnendeck bis auf den letzten Platz belegt.
Hier kommt auch ein kleiner negativer Punkt, der aber nicht die Reederei sondern die
Passagiere angeht. Viele Gäste belegten bereits morgens Liegen oder Sonnenstühle mit ihren
Decken und meinten, sie bräuchten dann erst wieder einige Stunden später aufzutauchen.
Alle Plätze belegt, aber niemand zu sehen. Dieses Bild bot sich öfters. Aber es muss wohl
eine typisch deutsche Eigenschaft sein, aber dazu später noch mehr.
Meine Frau nahm an einigen Kursen des SPA'Rosa auf dem Pooldeck teil und abends benutzen
wir noch ein wenig die Sauna. Leider war die Panorama-Sauna defekt, so dass diese
lediglich 60 Grad brachte. Umso mehr ist dagegen das türkische Hammam zu empfehlen.
Abends sahen wir eine excellente Musical-Show im Theater. Hier die Kritik, dass nur die
Hälfte der 1500 an Bord gewesenen Personen Einlass fanden. Zum Glück konnten wir an allen
Abenden noch Plätze ergattern und kamen auf unsere Kosten. Seetours hat mit dem Schmidts
Tivoli aus Hamburg eine klasse Truppe auf die Beine gestellt. Erstklassige Solisten,
Tänzer und eine 8 köpfige Showband sorgten für unterhaltende Abende. In der Woche folgten
eine Parodie auf Las Vegas, eine Paris-Revue und die große Abschiedsgala.
05.08.2002 - Bergen
Bei klarem Wetter legten wir in Bergen an, die Costa Marina lag bereits wie ein kleiner
Dampfner neben uns am Kai.
Wir haben uns in allen Häfen für geführte Ausflüge entschieden. Diese lagen je nach Länge
und Inhalt ca. zwischen € 30 und € 150 pro Person. Etwas Pech hatten wir mit unserer
Reisebegleitung, die kaum Deutsch sprach. Die anwesende Scoutin hatte auch nicht wirklich
Lust, uns alles zu übersetzen. Zum Glück, ist vom Englischkurs in der Schule doch noch
etwas hängengeblieben. Das war aber die Ausnahme, alle weiteren einheimischen Führer auf
den nächsten Ausflügen konnten sehr gut deutsch. Wir fuhren zu erst durch die Stadt und
besuchten anschließend die Fantoft Stabkirche. Danach gab es einen Stop am Fischmarkt und
im Freilichtmuseum Alt Bergen. Nach dem Ende des Ausfluges machten wir uns noch zu Fuß auf
den Weg durch die Stadt. Bergen ist eine sehr interessante und schöne Stadt, sehr zu
empfehlen sind der Fischmarkt, die alten Kontorhäuser des Bryggen und eine Fahrt mit der
Floyenbanen auf den Aussichtspunkt, den Floyen.
Abends gab es im Heavens Club einen Cocktailempfang mit Champagner für alle, die - so wie
wir - ihre Flitterwochen, ihre Silberne oder Goldene Hochzeit auf dieser Reise verbringen.
20 Pärchen kamen da bestimmt zusammen. Als Geschenk gab es noch ein Foto jedes Pärchens.
Die anderen Fotos der Reise übrigens konnten beim Bordfotografen für € 5,50 pro Bild
gekauft werden.
06.08.2002 Hellesylt / Geiranger
Wie auf der ganzen Reise herrliches Wetter und ganz ruhige See. Wenn man nicht gewusst
hätte, dass man auf einem Schiff ist, man hätte es nicht geglaubt, so ruhig war die Fahrt
während der gesamten Reise. Das Schiff ist neben einem selbst schon eine imposante
Erscheinung, aber auch das Schiff wird ganz schnell winzig im Vergleich zu den steilen
Felswänden am Ufer der Fjords. Zum Glück waren wir das einzige Kreuzfahrtschiff an diesem
Tag, welches in Geiranger auf Reede ging. Geiraner ist ein liebenswerter Ort mit 270
Einwohnern, durch das täglich so zwischen 5000 und 6000 Touristen geschleust werden. Jetzt
noch etwas zu einigen Mitreisenden. Vor jedem Ausflug trafen sich alle Teilnehmer zum
Beispiel im Casino, der Arosa Bar oder dem Theater. Wenn das Schiff dann fertig zum
Ausgehen war, erfolgte von den Scouts die Anweisung, jetzt können zum Beispiel alle
Personen auf der rechten Seite des Theaters zum Ausgang gehen. Dann frage ich mich, was
geht in Leuten vor, die in Massen von ganz anderen Teilen des Saals losmarschieren. Haben
die Angst, sie kämen nicht mit, glauben die, die ersten gewinnen einen Preis oder sind sie
einfach nur zu blöde zum zuhören?? Sorry, das hat so was von genervt, auf jedem Ausflug,
das gehört einfach hier herein.
Der Ausflug selbst war der Hammer. Es ging im Bus winzige Serpentinenstraßen hoch,
teilweise ohne Leitplanke zum Abgrund. Es wurden mehrere Stopps an wunderschönen
Aussichtspunkten gemacht, ganz oben auf dem Dalsnibba in 1500 m Höhe angekommen, konnten
wir erst einmal eine kleine Schneeballschlacht machen. Zurück an Bord gings wieder in die
Sauna und anschließend erneut ins Theater.
Abends gab es eine Poolparty, leider wurde es ziemlich frisch an Deck, was der Stimmung
aber keinen Abbruch tat!
07.08.2002 - Seetag
Pool, Sonnenbaden, Modenschau, Live-Musik, Sauna, Kino...
08.08.2002 Oslo
Leider war der Halt in Oslo nur auf einen halben Tag terminiert.
Viel zu wenig Zeit, um diese Stadt näher kennenzulernen. Unser Ausflug war daher auch mehr
ein Abreißen verschiedener Sehenswürdigkeiten. Vigelandpark, Holmenkollen,
Wikingerschiffmuseum, Thor Heyerdahl etc. Für alle Punkte blieb meist nur wenig Zeit, um
sich näher damit zu beschäftigen. Abends wieder Theater.
09.08.2002 Kopenhagen
In Kopenhagen lag die Flamenco von Festival sowie die Song of Flower neben uns. Beide
Schiffe wurden bei weitem von der A'rosa überragt. In Kopenhagen gings mit dem Bus, zu Fuß
und per Boot durch die Stadt, an allen Sehenswürdigkeiten vorbei. Anschließend folgte ein
Bummel auf eigene Faust zum Tivoli und zum Schiff zurück. Beim Auslaufen wurde zum letzen
Mal die A'Rosa Hymne "Following my heart" gespielt und ein bischen Wehmut kam auf, dass
morgen schon alles vorbei sein soll. Abends erneut das Theater besucht und danach die
letzten Urlaubsgelder im Casino verspielt...
Bis nachts um 2 Uhr mussten die gepackten Koffer vor die Kabinen gestellt werden. Die
Abreise erfolgte ebenfalls ohne Probleme, auch wenn wir ein wenig auf unseren letzten
Koffer warten mussten.
Als Fazit können wir nur sagen, dass wir rundum begeistert von unserer ersten Kreuzfahrt
waren und es immer noch sind. Als Hochzeitsreise war dies genau die richtie Art, Urlaub zu
machen. Wobei eine Woche fast etwas kurz ist, um alle Angebote auf dem Schiff anzunehmen
oder zu entdecken. Tanzkurse, Englischkurse, Computerkurse, ein großer Kidsclub, der
Abschiedscocktail mit dem Kapitänt, die Spiel-und Sportwettbewerbe an Bord,
Comedyeinlagen, Solomusiker, Tanzen in den Bars bis in die Nacht... soviele Punkte, die
auch in diesem Bericht nicht alle auftauchen oder tiefer erläutert werden. Eines ist
sicher: A'Rosa - wir kommen wieder!
© René Hamann