Mittelmeer-Kreuzfahrt mit der Costa Atlantica im Oktober 2006


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


Kreuzfahrt in das östliche Mittelmeer mit der Costa Atlantica vom 14. – 24.10.06

Reisestationen: Savona – Neapel – Messina – Alexandria – Limassol – Marmaris – Santorini – Katakolon – Savona

 

Nachdem wir mit AIDA und MSC zwei von den “ Großen “ getestet haben, war nun COSTA an der Reihe. Dementsprechend groß war das Erwartungsverhalten. Uns stellte sich die Frage: gibt es noch eine Steigerung ? Noch ganz frisch waren die Eindrücke von der Lirica ( September 06 ).

Auch das Wagnis Busanreise von München nach Savona wartete auf eine Antwort. Hier schlich sich gleich ein Misston ein: schlechter Service von Urbanreisen, der auf der Rückreise sich nochmals verschlechterte.

In den Vormittagsstunden erreichten wir den Hafen von Savona. Neben der Atlantica warteten noch die C. Europa und die Maxim Gorki auf neue Gäste. „ Unser schwimmendes Hotel „ hatte aber am Behelfspier festgemacht. Die Einschiffung erfolgte in einem Zelt mit nur einem Schalter. Von einem Service war weit und breit nichts zu spüren. Dementsprechend verlief auch die Abfertigung. Mit dem Betreten des Schiffes legte sich die Spannung, imponierend der zentrale Mittelpunkt ( Atrium ) mit seinem Design. Keineswegs überladend und schrill, jeder hat da seine eigene Meinung. Da die Kabine noch nicht bezugsfähig war, wurde das Schiff inspiziert, die Begeisterung steigerte sich noch. Im SB-Restaurant wurde das erste Mal gespeist. Unsere Koffer ließen sehr lange auf sich warten.

Nun einige Details:

Kabine:
Wir hatten bewusst eine Außenkabine mit eingeschränkter Sicht auf dem Roma-Deck gewählt und wurden bestätigt. Es bestand freie Sicht zwischen 2 Rettungsbooten, die Tür ließ sich weit öffnen. Größe und Ausstattung mehr als zufriedenstellend. Nachbargeräusche sind außer der Toilettenspülung nicht zu vernehmen. Der Sanitärteil ist überraschend groß. Die Minibar ist u. blieb gut gefüllt (teuer), der Safe kostenlos, der TV-Apparat akzeptabel.

Beköstigung:
Frühstück konnte man in der Kabine, im SB-Restaurant (Boticelli) oder im Bedienrestaurant (Tiziano – 2 Ebenen) einnehmen. Wir bevorzugten das Tiziano, z. Teil gab es hier auch ein Büffet. Die Qualität und Auswahl war gut. Für Früh- oder Spätaufsteher gab es auch diverse Möglichkeiten.
Zum Mittagessen gab es überall freie Tischwahl, Im Bedienrestaurant nach Karte, in allen anderen Selbstbedienung. Auch hier hatten wir nichts zu bemängeln.
Kaffee- und Teezeit war im Boticelli und gelegentlich im Atlantica ( mit Musik ) angesagt.
Zum Diner hatte jeder seinen festen Platz, nach Karte gab es eine große Auswahl. Wer hier nichts fand, war selber schuld. Wir speisten auf Deck 3 in angenehmer Runde an einem 8-er Tisch. Unsere Water“s kamen aus Honduras bzw. Indien, beide sehr zuvorkommend. Kritikwürdig die überteuerten Getränke. Die angebotenen Getränkepakete machten es auch nicht viel preiswerter. Verhungern konnte keiner, es gab fast (bis in den späten Abend ) etwas zu essen.
Zwei Galaabende fanden statt, vor dem Gala-Essen empfing der Kapitän Ignazio Giardina die Gäste. Wer Interesse hatte, konnte sich mit ihm ablichten lassen. Mehr als überteuert waren allerdings die Fotos!
Das Gala-Büffet (0.15 Uhr ) soll sehr schön gewesen sein, wir konnten uns nicht aufraffen.

 Stationen der Reise:

 Neapel:
Die Stadt am Vesuv empfing uns mit Sonnenschein, die C. A. legte am Terminal zentrumsnah an, mit uns lagen die mächtige Grand Princess und die Athena im Hafen. An den zusätzlichen Aufbauten und der großzügigen Beflaggung konnte man erkennen, dass eine Kreuzfahrtmesse bevorstand. Da wir den Vesuv schon kannten, buchten wir eine Stadtrundfahrt auf dem Schiff, die wegen geringer Beteiligung leider ausfiel. So unternahmen wir auf eigene Faust einen Stadtbummel durch das dreckige Neapel, an allen Straßenecken gab riesengroße Müllhaufen, vielleicht streikten ja auch die Müllmänner?

 Messina:
Die ital. Provinzhauptstadt das ganze Gegenteil von Neapel. Wir entschieden uns nach Fürsprache der Assistentin der KF-Direktorin für Taormina. Die Stadt steht auf einer Hochebene des Monte Tauro. Herrliche Ausblicke auf das Meer und die Landschaft begeistern. Eine faszinierende Altstadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten tat das Übrige.
Taormina können wir nur empfehlen.

Alexandria:
Nach über 40 Stunden auf See , hier war genügend Zeit zum Relaxen, Betätigungsfelder gab es en masse, erreichten wir den afrikanischen Kontinent. Schon am frühen Morgen brannte die Sonne, das entstehende Empfangsgebäude imponierte, auch die bereits fertig stellten Anlagen. 45 (!) Busse standen in Reihe und Glied, um die Touristen zu den Sehenswürdigkeiten zu bringen. An diesem Tag gehörte uns die Atlantica fast allein, da wir an Bord blieben, die 13 std.-Ausflüge muteten wir uns nicht zu.

 Limasoll:
Da wir das geteilte Zypern schon von einem Urlaubsaufenthalt kannten, fuhren wir mit dem Shuttle-Bus (5 €) ins kleine Stadtzentrum uns shoppten ein wenig.

 Marmaris:
Bei herrlichem Wetter erreichten wir am nächsten Morgen das türkische Marmaris. Schon zur Antike wurde es als „den von Gott gesegneten Ort“ benannt. Schon die Einfahrt durch eine Meerenge war imposant. Marmaris bildet die Grenze zwischen dem Mittelmeer und Ägäis. Wenn es nicht im Herzen des warmen  Mittelmeeres liegen würde, könnte man an Norwegen und seine Fjorde denken. Wir legten neben dem großen Yachthafen an. Wiederum gab es einen Shuttle. Wir bummelten auf der endlos langen Strandpromenade und fühlten uns als ehemalige Türkei-Urlauber sehr wohl. Der Tourismus boomte noch, viele Engländer waren vertreten. Nach einem 12-std. Aufenthalt fiel der Abschied schwer.

 Santorini:
„Die Schönste“ (so lautete der ursprüngliche Name) empfing uns mit bedecktem Himmel.
Wir mussten austendern (problemlos). Schon festgemacht hatte die imposante Brillance of the Seas. Dieses Mal war eine Inselrundfahrt angesagt, die wir später ein wenig bereuten, eine Erkundung auf eigene Faust hätte es auch getan. Ihr außergewöhliches Erscheinungsbild macht Santorin zu etwas Einzigartigem. Besonders imponierte das weiß- blaue Örtchen Oia.Mit der Seilbahn ging es wieder hinab und per Boot aufs Schiff. Viele nutzten auch Ritt mit dem Esel.
Imponierend dann die Ausfahrt durch die Vulkanlandschaft. Santorini muß man gesehen haben.Am Abend dann für mich eine Überraschung: zu meinem Ehrentag gab es Ständchen und eine Torte, die gemeinschaftlich verspeist wurde.

 Katakolon:
Der kleine griechische Ort ist eng mit dem sagenhaften Olympia verbunden. Wer es noch nicht gesehen hatte, „pilgerte“ dort hin. Wir inspizierten die winzige Einkaufsstraße und genossen bei herrlicher Sonne einen Kaffee im Strandlokal. Mit uns lag die Arielle im Hafen, die Passagiereder Serenade mussten austendern.
Zum Diner hatte sich alle schick gemacht: das Gala-Abschiedsessen stand an.
Nach einem erneuten Seetag erreichten wir wieder (pünktlich) Savona.
Die Ausschiffung (diesmal vom zentr. Terminal) verlief gut geordnet und schnell. Leider ließen die Busse auf sich warten!

 

Shows und Unterhaltung:
Die Shows waren qualitativ gut, teilweise sogar sehr gut. Die gebotene Unterhaltung war sehr vielfältig, über die Animation können wir keine Aussage treffen. In den 10 Bars gab es die verschiedensten Veranstaltungen und Musikrichtungen. In der „Today „ wurden alle Infos ständig gegeben. Per Lautsprecher u.auch in unserer Muttersprache.

Außendecks:
Sehr großzügig gestaltet, Platz für alle, 3 Pools mit Whirpools, für die Kinder eine Riesenrutsche, der hintere Pool Ruhezone, bei schlechterem Wetter wird der Bereich des mittleren Pools bedeckt, Liegen mit Handtüchern voll ausreichend, ein abgeteilter Sportplatzbereich auf dem Oberdeck, verschiedene Außenbars. Der Saunabereich passt überhaupt nicht zur Atlantica, klein, ohne Ruheraum ohne Abkühlbecken. Über den Wellnessbereich keine Aussage. Kinderspielzimmer plus Betreuung für alle Altersgruppen ansprechend. Auch die Außenbar am Heck wurde sehr gut angenommen, Getränkeautomaten für Wasser und Kaffee rund um die Uhr zugänglich.
Erwähnenswert u. nicht auf jedem Schiff anzutreffen, eine kleine Kapelle, ein Geistlicher hielt Messen ab, davor ein wunderschöner Wandelgang mit Ruhezone. Auch einzigartig die große Kunstgalerie mit ständigen Auktionen.

Mitreisende:
Die Atlantica war mit 2600 Passagieren fast ausgebucht, davon 1200 Deutsche, etwa 100 Kinder an Bord. Nur an Seetagen spürte man die Belegung ein wenig, genug Ruhezonen waren vorhanden.
Zur Besatzung: die Offiziere waren ausschließlich Italiener, in der Mannschaft waren wohl alle Erdteile vertreten. Zwei stets ansprechbare deutsche Hostessen waren auch an Bord.

Gesamtfazit:
Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Gegenüber den letzen KF war in einigen Punkten noch eine Steigerung zu verzeichnen.Wer ein großes Schiff mag, ist auf der Costa Atlantica gut aufgehoben!

Nachtrag:
Während der Fahrt gab es ein Minitreff von KF-Treff-Usern.
Ein herzlicher Gruß geht auch an die französische Familie Simon, die wir auf dem Schiff zufällig kennenlernten und zu aufmerksamen Lesern der Kreuzfahrtforen gehört.
Am 03.12.06 sind wir wieder auf der C. Atlantica gen Karibik!

Peter Borowsky




© Peter Borowsky