Kreuzfahrten
mit der MSC Orchestra im November 2008
Gesamter
Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte
Samstag, 22.November, Genua: sonnig, ca. 15 Grad Früh morgens um sieben Uhr ging unsere Lufthansa-Maschine von Hamburg aus nach München. Dort hieß es kurz umsteigen in eine Propeller-Maschine der Air Dolomiti und ab nach Genua. Leider war der Flug über den Alpen dermaßen turbulent, wie ich es bisher noch bei keinem Flug erlebt habe. Somit musste der Bordservice unglücklicherweise ausfallen. Gegen ein Uhr landeten wir bei viel Wind aber auch strahlend blauem Himmel in Genua. Der kleine, übersichtliche Airport gefiel uns ganz gut, die Koffer kamen zügig an und prompt ging es per Taxi in die Innenstadt (35 Euro). Wir hatten eine kleine Bed&Breakfast Pension (www.ilsalottodilucilla.com) für 2 Nächte gebucht, diese lag sehr zentral, nur 10 Minuten Fußweg von der Altstadt und 15 Minuten vom Alten Hafen mit dem Aquarium entfernt. Leider ist das Haus nur über eine sehr steile Treppe zu erreichen, was die Sache mit viel Gepäck, Kinderwagen und 17monatiger Tochter nicht leichter macht. Dafür war die Gastgeberin sehr freundlich, die Unterkunft sehr sauber und bequem und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Nach dem Einrichten haben wir uns auf einen Bummel durch die Altstadt begeben. Nach der Anreise waren wir aber abends so kaputt, dass wir zeitig in den Federn lagen. Sonntag, 23.November, Genua: sonnig, ca. 15 Grad Mit einem süßen Frühstück (Kuchen, Marmelade, Croissants etc. typisch eben für Italien) begann der Tag. Anschließend liefen wir zum Aquarium und schauten uns 3 Stunden lang die verschiedenen Becken, Bassins und Tiere an. Danach gingen wir in einer kleinen Pizzeria am Hafen essen und genossen den restlichen Tag noch das herrliche Wetter in der wirklich wunderschönen Stadt. Kleiner Exkurs: Wir hatten bereits im Februar die Kreuzfahrt mit der MSC Orchestra gebucht, weil wir in der grauen Jahreszeit noch einmal etwas besseres Wetter genießen wollten. Die Route sagte uns sehr zu, da wir es bevorzugen, eine gute Mischung aus Seetagen und Landgängen zu haben. Die Wahl fiel auf MSC und die Ochestra, weil das Angebot einfach sehr günstig war und man als Eltern eines kleinen Kindes natürlich auch ein wenig auf die Finanzen achten muss. Die Möglichkeit, Kinder bis 17 Jahre kostenlos mit an Bord nehmen zu können, ist da einfach grandios. Wir hatten bereits im April auf einer Kurzkreuzfahrt mit der MSC Opera die Seetauglichkeit unserer Tochter erproben können, so dass wir keinerlei Bedenken hatten, es könnte diesmal etwas schief gehen oder nicht klappen. Im Laufe des Jahres buchte auch noch ein befreundetes Paar diese Reise, so dass wir uns als kleine Reisegruppe auf einen tollen Urlaub freuten. Montag, 24.November, Genua: wolkig, grau, ca. 8 Grad Um halb 11 fuhren wir mit dem Taxi (20 Euro) zum Kreuzfahrtterminal. Wir konnten schnell unsere Koffer auf der unteren Ebene abgeben und dank unserer Tochter wurden wir auch beim Check In bevorzugt behandelt. Wir sind sowohl MSC Club Mitglied als auch Online-Einchecker über MSC Express gewesen – ob sich beides für uns in einem schnelleren regulären Check In wiedergespiegelt hätte, kann ich somit nicht beurteilen. Jedenfalls waren wir gegen 12 Uhr auf dem Schiff und in unserer Kabine. Diese war eine Innenkabine mit 4 Betten auf Deck 10 im Heck des Schiffes. Wir nehmen meistens eine Innenkabine, da wir uns nur zum Schlafen und Klamottenwechsel in dieser aufhalten. Einziges Manko war der Duschvorhang. Leider immer ziemlich unangenehm, wenn er an der Haut klebt…Andere Schiffe in diesem Segment machen es vor, es geht auch mit Schiebetür. Wir haben die beiden Betten zusammen in eine Ecke der Kabine geschoben und das Pullmannbett daneben von der Wand heruntergelassen. Meine beiden Damen schliefen unten, ich habe mich 11 Nächte lang auf der „Pritsche“ ausgelegen. Ging auch, aber unten waren die Betten bequemer. Leider schläft meine Tochter nachts sehr unruhig, so dass an Schlaf zu dritt in den Betten nicht zu denken war. Und mit 17 Monaten muss meine Tochter noch nicht aufs Klappbett… Über das Schiff wurde schon viel geschrieben, so dass ich mir eine detaillierte Beschreibung erspare. Da wir unabhängig von einander gebucht hatten, wurde uns und unseren Freunden zu Beginn kein gemeinsamer Tisch zugewiesen. Nach Rücksprache mit dem Maitre d’ konnten wir jedoch ab dem 2.Abend zusammen in der ersten Sitzung essen. Bis unsere Tochter da war, haben wir immer in der 2.Sitzung gegessen, da man so einfach mehr vom Tag hat. Mit kleinem Kind wäre das aber zu spät, so dass wir uns für die 18 Uhr-Sitzung entschieden haben. Unser Kellner Iwan aus Indonesien war sehr freundlich und kinderlieb. Wir hatten eine Menge Spaß mit ihm und der Service war wirklich erstklassig. Das Essen schmeckte im großen und ganzen recht gut. Klar, die eine oder andere Speise war nicht der Renner aber unter dem Strich konnte man sowohl Fisch als auch Fleisch und vor allem die Pasta gut essen. Dienstag, 25.November, Barcelona: sonnig, ca. 15 Grad Ein Kritikpunkt der Reise war die kurze Liegezeit in Barcelona. Die Stadt hat so viel zu bieten, so dass 6 Stunden deutlich zu wenig sind. Wir lagen erst um 13 Uhr im Hafen und fuhren anschließend mit dem Shuttle Bus (7,90 p.P.) zum World Trade Center. Kurze Strecke, stolzer Preis. Aber mit Kinderwagen etc. nimmt man eben den bequemsten Weg…Von dort fuhr aber auch der Touristic Bus (20 Euro) mit zahlreichen Stops zum Ein- und Aussteigen. Diesen nutzen wir und fuhren auf den beiden Linien einmal quer durch die Stadt. Bei der kurzen Zeit reichte es leider nur zu einem kurzen Aussteigen auf dem Montjuic um die grandiose Aussicht zu genießen. Am Abend gab es eine Musicalshow. Die Shows im Theater haben uns gut gefallen. Die Bands in den Bars ließen leider zu wünschen übrig, die Animation auf dem Schiff war äußerst mau. Das lag aber vielleicht auch daran, dass das Durchschnittsalter extrem hoch war. Das Schiff war nahezu ausgebucht, den größten Anteil hatten hieran die Deutschen Passagiere (über 2.000 Personen). Kein Wunder bei der Bewerbung dieser Fahrt. Weitere Schiffe waren die Brilliance of the Seas, die Delphin, die Grand Princess und noch 2 andere. Mittwoch, 26.November, Seetag: durchwachsen, ca. 15 Grad Es folgte der erste Seetag auf der MSC Orchestra. Das Animationsprogramm bestand darin, dass man sich Sportutensilien wie Tennis/Minigolf, Tischtennisschläger ausleihen konnte. Nun erwarte ich keine durchgeknallten Poolspiele aber irgendwie fehlte mit hier ein wenig die Kreativität. Zum Glück war es für Kinder nie langweilig. Es gab einen Spielraum für die ganz kleinen, den wir häufig aufgesucht haben sowie einen Raum für die etwas älteren Kinder. Dazu hatten die Minis noch eine schöne Spiellandschaft mit mehreren Rutschen und Klettergelegenheiten. Abends folgte der erste Galaempfang mit Kapitän Mario Stiffa. Donnerstag, 27.November, Casablanca: sonnig, ca. 11 Grad In Casablanca hatten wir den einzigen Ausflug vom Schiff aus gebucht. 4 Stunden Stadtrundfahrt für 49 Euro pro Person. Wir versprachen uns hiervon, einen Überblick der Stadt zu gewinnen und viele interessante Informationen zu sammeln. Leider hatten wir Pech mit unserem Reiseleiter. Der gute alte Raul war zwar ein sehr lieber und uriger Typ (laut eigenen Angaben 90 Jahre alt!), nur leider ließ sein Deutsch sehr zu wünschen übrig. Außer der Information, dass er mal im Zirkus Krone gearbeitet hat und daher früher mal gut deutsch sprechen konnte und dass die erste Ehefrau vom Ehemann gefragt werden muss, ob er eine zweite Ehefrau haben darf, blieb nicht viel bei uns hängen. Nun kann man Raul keinen Vorwurf machen, die Agentur sollte sich jedoch ein bisschen mehr Mühe machen, um informativere Reiseführer einzustellen. Auf der Fahrt sahen wir die imposante Moschee Hassan II. von innen, leider hier keine guten Informationen. Danach Fahrt durch verschiedene Stadtteile, Stopp an einer Kirche und dem Paschapalast sowie überflüssigerweise an einem „Basar“. Den Rest des Tages haben wir auf dem Schiff verbracht. In Casablanca lagen wir 16 Stunden – viel zu lange. Hier hätte man zugunsten Barcelonas die eine oder andere Stunde abknapsen können. Klar, es geht um teure Liegezeiten und die langen Ausflüge nach Marakesch und Fez. Trotzdem ärgerlich. Freitag, 28.November, Seetag: sonnig, ca. 16 Grad Ähnlich wie am Seetag vorher, haben wir viel Zeit mit unserer Tochter im Playroom verbracht oder auf den Liegen die Sonne genossen und ein gutes Buch gelesen. Das Frühstück haben wir immer im Villa Borghese Restaurant auf Deck 5 eingenommen. Dies erschien uns wesentlich entspannter als auf Deck 13 im SB Restaurant zu essen. Zudem gab es unserer Meinung nach mehr Auswahl. Salami, Lachs, Rührei waren im SB nicht zu bekommen. Das Mittagessen dagegen haben wir meist im SB Restaurant eingenommen. Auch wenn die Auswahl von Tag zu Tag nicht sehr abwechslungsreich war, so haben wir hier immer etwas Leckeres für uns finden können. Samstag, 29.November, Teneriffa, bewölkt, ca. 19 Grad Auf Teneriffa hatten wir im Vorwege bei www.cicar.com einen Mietwagen genommen. Diesen konnten wir in der Nähe des Hafens abholen. Im Hafen wurde diesmal ein kostenloser Shuttle Bus zum Hafenausgang angeboten. Mit dem Wagen fuhren wir ein wenig über die Insel und anschließend nach Puerto de la Cruz in den Loro Park. Mit unserer Tochter hatten wir ein gutes Alibi dabei, um uns den Park anzusehen. Insgesamt waren wir sehr angetan von der gepflegten und sauberen Anlage. Lediglich einige Vogelkäfige erschienen uns als zu klein. Nach dem wir uns mehrere Stunden dort aufgehalten hatten, fuhren wir anschließend zurück und gingen gegen 16 Uhr wieder aufs Schiff. Sonntag, 30.November, Madeira, sonnig, ca. 18 Grad In Funchal lagen wir zuerst noch allein im Hafen, gegen Mittag gesellte sich die Aidabella hinzu. Vom Schiff aus gingen wir ca. 15 Minuten zum Hafenausgang und stiegen zeitig in einen der Stadtrundfahrtbusse. Für 10 Euro fuhren wir anderthalb Stunden durch die Stadt und die angrenzenden Ortschaften. Anschließend stiegen wir in der Nähe der Seilbahn aus und fuhren nach Monte zur Wallfahrtskirche. Den Weg runter haben wir dann schön touristenmäßig mit den Korbschlitten genommen. Es gibt bestimmt spannenderes, aber wir dachten uns, wenn wir schon einmal dort sind, machen wir es einfach. Und ein wenig Spaß hat es auch gebracht :-). Den letzten Weg zurück haben wir zu Fuß zurückgelegt. Nach einem kurzen Shoppingbummel hieß es dann Leinen los. Montag, 01.Dezember, Seetag, durchwachsen, ca. 14 Grad Wir haben uns natürlich oft fragen lassen müssen, wie es denn funktioniert, mit unserer kleinen Tochter eine Kreuzfahrt zu machen. Aber diese Frage können wir nur positiv beantworten. Wir hatten eine Menge Spaß und auch ihr hat es super gefallen. Sicher ist sie jetzt in einem Alter, wo man immer zusehen muss, dass sie nicht ausbüxt und Richtung Treppe oder Pool saust. Aber man braucht sich keine Sorgen zu machen, dass die Kinder vom Schiff fallen könnten. Auch das Servicepersonal ist ganz hin und weg von den Kleinen. Gerade wenn sie selber Kinder in dem Alter haben, die sie monatelang nicht sehen können, dann freuen sie sich riesig über Kinder an Bord. Hochstühle oder Essen für unsere Tochter – kein Problem, abends gab es Handtuchfiguren für sie und Kinder in dem Alter zahlen natürlich auch für Shuttle Busse oder Ausflüge noch nichts. Dienstag, 02.Dezember, Malaga, sonnig, morgens 7 Grad, nachmittags 13 Grad In Malaga fuhr erneut ein Shuttle Bus für 5 Euro p.P. zum Hafenausgang. Von dort ging es wieder per Rundbus (15 Euro) durch die Stadt. Die Informationen waren leider dürftig, der Bus war sein Geld nicht wert. Dennoch konnte man mit der Tour zur Festung hochfahren und von dort herunter zur Stadt laufen. Dies ist sowohl innerhalb möglich (Tickets nötig) als auch außerhalb der Anlage (kostenlos). Von dort hat man einen grandiosen Ausblick auf die Stadt. Es lohnt sich! In der Innenstadt bieten sich u.a. das Geburtshaus Picassos und die Kathedrale zur Besichtigung an. Mittwoch, 03.Dezember, Seetag, durchwachsen, ca. 11 Grad Am Tage passierte nicht wirklich viel, dafür war die Nacht umso aufregender. Gegen 23 Uhr stoppte der Kapitän die Maschinen, so dass wir alsbald völlig zum stehen kamen. Kurz darauf gab es eine Durchsage nach einem Passagier, der sich an der Rezeption melden soll (obs hier einen Zusammenhang gibt, weiss ich nicht). Nach gut einer Stunde kam die Durchsage, dass man den Hinweis auf Mann über Bord bekommen hätte und das Schiff nun zu der Stelle zurückfahren werde, wo man den Alarm erhalten habe. Das war schon ein gespenstiges Bild, es schwammen viele Rettungsringe im Wasser, welche bei Nacht nicht sichtbar waren, sondern durch die kleinen Lichter ähnlich an den Rettungswesten bemerkbar waren. Dazu wurde das Meer mit Suchscheinwerfern abgeleuchtet. Kurz darauf wurden alle Passagiere in die Kabinen beordert, um zu kontrollieren, ob jemand fehlt. So klopften später an jeder Tür Crewmitglieder und fragten ob alle in der Kabine seien. Dies wurde später durch einen Anruf noch einmal abgefragt. Es gibt mittlerweile verschiedene Aussagen. Es soll sich um falschen Alarm gehandelt haben, anderen wollen gehört haben, dass von einem Balkon jemand ins Wasser gefallen ist. Eine offizielle Erklärung gab es auch bis zum Ende der Reise nicht. Donnerstag, 04.Dezember, Civitavecchia / Rom, sonnig, ca. 13 Grad Durch den Zwischenfall am Vorabend wurde der Hafen erst mit 3stündiger Verspätung erreicht, so dass man erst gegen halb 2 von Bord konnte. Zum Glück fuhr schnell ein kostenloser Shuttle Bus zum Hafeneingang. Von dort sind es nur 5 Minuten zu Fuß zum Bahnhof. Kommt man in die Halle herein, geht man am besten in den Tabakladen und kauft dort ein BIRG Ticket für 9 Euro p.P. Hin und Rückfahrt inkl. Nutzung der öffentlichen Busse und Metros in Rom. Am Bahnhof San Pietro in der Nähe des Petersdoms sind wir ausgestiegen, haben den Dom besichtigt und sind auf die Kuppel gestiegen. Im Anschluss sind wir noch durch die Stadt gelaufen und haben einige Sehenswürdigkeiten besucht. Die letzte Nacht an Bord wurde die unruhigste von allen. Der Seegang machte einem wirklich sehr zu schaffen. Freitag, 05.Dezember, Genua, bewölkt, ca. 7 Grad Gegen 9 Uhr war das Schiff fertig zum Aussteigen. Nachdem wir unsere Koffer sehr schnell erhalten haben, fuhren wir per Taxi (30 Euro) zum Flughafen, von wo aus wir wieder über München nach Hamburg geflogen sind. Alles in allem haben wir trotz einiger weniger kleiner Negativpunkte eine sehr schöne Reise erlebt und würden sowohl MSC als auch die Orchestra weiterempfehlen und selber wieder nutzen. Bericht von René Hamann renehamann@web.de |
© René Hamann