Kreuzfahrt mit der Queen Mary 2 im März 2006


Gesamter Inhalt: Kreuzfahrt Reiseberichte


Vor drei Jahren sah ich das (noch) größte Passagierschiff der Welt, Qeen Mary 2, vor St. Thomas. Einfach gewaltig und deshalb wollte ich auch mal mit. Die Route von Los Angeles über Acapulco, Puerto Caldera, Fuerta Amador, Esmaraldas, Callao nach Valparaiso in der Zeit vom 8.3.-22.3.06 war interessant und bezahlbar. Meine Erwartungen wurden enttäuscht, denn folgende Geburtsfehler sind und bleiben wohl unvermeidbar und auch die von Princess ausgeliehene Mannschaft sorgt noch nicht für den üblichen Service:

Einschiffung nur mit unterschriebener Gesundheitserklärung und weiterer Unterschrift der unlesbaren Geschäftsbedingungen. Pässe werden mit einem Aufkleber versehen und danach überraschend zurückgegeben. Koffer sehr schnell vor der Zimmertüre, aber weil ich zwei Tage vorher noch in Las Vegas war erstmal alles ausgeräumt und beschlossen nicht in das Britannia Restaurant zu gehen. Schließlich gibt bei einer Cruise irgendwo immer was zu Essen. Doch bei QM2 wird der Selbstbedienungsbereich "Kings Court" abends mit Tischdecken und Anmeldebürokratie für lediglich 60 Gäste völlig verändert. Anmeldung beim Asiaten (Lotus) war am Tag der Einschiffung organisatorisch nicht möglich und deshalb gab es nur noch den offenen Pizzabereich.

Das interaktive Fernsehen funktionierte nicht, die Steckdose in der Nasszelle unauffällig versteckt, der Föhn in einer Kabinenschublade montiert. Für das in Frankreich gebaute Schiff ist immer ein Adapterstecker erforderlich.  Landausflüge werden meistens mit Tendern durchgeführt, deshalb sind Tendertickets notwendig. Andrang also immer wieder vorprogrammiert, aber die Organisation  scheint noch nicht bemerkt zu haben, dass niemand die Tickets einsammelt und die Farbe nicht in jedem Hafen geändert wird. Aber es gibt ja noch Wellen und deshalb konnte Costa Rica nicht mit Tender erreicht werden. Automatisch wurde dem Konto 2,50$ "Gouvernment Fees Rfd/Collected" als Entschädigung gutgeschrieben.

In Manta, Ecquador, gab es mindestens genauso hohe Wellen wie in Costa Rica, aber irgendwo war ja wohl ein Landausgang erforderlich. Wohl unerwartet kam da jedoch noch die Ebbe und der Kletterweg wurde immer steiler. Statt ein "langes Brett" zu bevorraten oder zu beschaffen blieben viele Spätaufsteher bzw. die Inhaber von Tendertickets mit höheren Nummern im ungemütlichen Tender oder an Land. Nichts ging mehr bis die Flut kam!!!  Natürlich waren für Landausflüge auch Formalitäten mit dem Zoll zu klären. Deshalb wurde der bei der Einschiffung kontrollierte und behandelte Pass wohl wieder benötigt. Er war von den Gästen der verschiedenen Decks zur vorgeschriebenen Zeit am Purseroffice abzugeben und später wieder fristgerecht an einem anderen Ort abzuholen.  Trotz starker Gruppe aus Deutschland und deutschsprachiger Hostessen sehr schlechte Übersetzung von wichtigen Informationsschriften. Datumsfehler stören wohl niemand, aber wenn die Information über Einfuhrverbote von Obst zu spät und Hinweise auf Filmverbote für Kriegsschiffe überhaupt nicht erfolgen, wirkt dies als weiterer Beweis für Überforderung und schlechtem Service für den automatisch nach 14 Tagen 270,04$ "Hotel & Dining Charge" abgebucht wurden. Spitze war der Preis für ein Foto: 27,50$.

Andreas Zimmermann
 




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